Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,2, ( Europäische Fernhochschule Hamburg ), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit zum Thema wird aufgezeigt, in wie weit die AkteurInnen der Sozialen Arbeit dem Spannungsfeld der gesellschaftlichen Erwartungen zur individuellen Bedürftigkeit von KlientInnen unterworfen sind und in der Historie möglicherweise schon immer waren. Inwieweit lässt sich eventuell ein viertes Mandat, das politische Mandat, in der Sozialen Arbeit wiederfinden oder lässt es sich vielleicht sogar neu konstruieren? Die Begriffe der Armut und Notlagen der Menschen haben sich in der historischen Betrachtung nicht wesentlich verändert. Lediglich der Umgang durch die Gesellschaft mit diesen und die politische Betrachtung der Entwicklung in der Sozialen Arbeit zeigen auf, wie die Armut und die Notlagen der Menschen immer wieder als Spielball der Gesellschaft, den Staatsführungen und den Kirchen benutzt wurden. In der Rückschau auf die vergangenen 800 Jahre lässt sich herausarbeiten, wie ein Auf und Ab in der Fürsorge und der sozialen Dienste dafür gesorgt haben, dass wir heute eine annähernd menschenrechtlich vertretbare Soziale Arbeit in der Bundesrepublik Deutschland anbieten und praktizieren können. Annähernd menschenrechtlich aus dem Grund des überwiegend praktizierten Doppelmandates und zu geringen Anwendung des Tripelmandates. Es waren und es sind die politischen Entscheidungen sowie die gesellschaftlichen Strukturen, aber auch immer das aktuelle Rechtssystem, mit den damit einhergehenden (inter-)nationalen sowie innenpolitischen Themen für den Umgang mit sozialer Not und für die Entwicklung der Sozialen Arbeit von der Hilfe und Kontrolle bis hin zu einer revolutionären Menschenrechtsprofession relevant. Durch Böhnisch und Lösch wurde in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts der Begriff des Doppelmandates definiert und dadurch ein bis heute viel diskutierter und fachlich ausgereifter Begriff erschaffen, welcher später durch Staub-Bernasconi in der Beschreibung des Triplemandates nochmals erweitert wurde. Meine Fragestellung dazu lautet, ob es für die professionelle Soziale Arbeit ausreichend ist, sich immer nur an das aktuellste Niveau im monetären Sinn und den gesellschaftlichen Vorgaben anzupassen, oder muss eine intensivere Einmischung der Sozialen Arbeit in die Politik und eine Stimme aus wissenschaftlicher Perspektive für die weitere Entwicklung der Sozialen Arbeit in Betracht gezogen werden?