Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Veranstaltung: Einführung in die griechische Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mythos Sparta bewegte seit jeher die Geister und Gemüter. Dies geschah bzw. geschieht sowohl in der Antike, als auch in heutiger Zeit. Insbesondere die Stabilität, innere Ordnung und das auf Tapferkeit, Abhärtung und Ausdauer ausgerichtete Leben der spartanischen polis wurden und werden von vielen bewundert. Diese Fakten, welche einerseits bewundert wurden und werden, können andererseits auch als negativer Kritikpunkt am spartiatischen Staat angesehen werden. Gerade die gesamte Ausrichtung des Lebens auf den Krieg, die Unterdrückung der Heloten oder auch ein gewisser Grad der Kulturlosigkeit der spartanischen Gesellschaft kann man hierbei in einem Atemzug nennen. Die verschiedensten politischen Strömungen bedienten sich des spartanischen Modells. Egal ob Republikaner, Demokraten, Monarchisten, Sozialisten oder Nationalsozialisten. Gerade in den zwanziger Jahren des 20. Jhs. konnte mit Hilfe der spartansischen Verfassung durchaus ein totalitärer Staat propagiert werden. Als rethorische Frage könnte man stellen: War Sparta der erste totalitäre Staat der Menschheit? Eine interessante Frage, welche aber hier nicht weiter problematisiert werden kann Es soll auch nicht Ziel dieser Hausarbeit sein, die positiven und negativen Aspekte der spartanischen Gesellschaft aufzuarbeiten und gegenüberzustellen. Erstens fehlt es hierzu an Raum und zweitens würde dies das Niveau einer simplen Seminararbeit weit übertreten. Meine Absicht war es, den Aufstieg Spartas zur Hegemonialmacht über Griechenland anhand eines kleinen aber bedeutenden Teilaspekts zu verdeutlichen, nämlich den Aspekt der Erziehung. Diese Erziehung, die sog. , wurde gänzlich vom Staat gesteuert und damit politisiert. Es soll also verdeutlicht werden, welche Bedeutung diese für den Aufstieg Spartas hatte und wie sie die spartanische Gesellschaft und Lebensphilosophie prägte. Die Arbeit gliedert sich folgendermaßen: Nach einem allgemeinen Teil, der die Punkte Quellengrundlagen und gesellschaftliche Basis abdeckt, folgt der Hauptteil, der das spartanische Erziehungssystem detailliert erfasst. Ein weiterer wichtiger Teilaspekt ist die Bedeutung der Knabenliebe als erzieherisches Element. Im letzten Teil, dem Schluss, werden die zuvor herausgearbeiteten Aspekte zusammengefasst und problematisiert.