Die deutschdidaktische Arbeit fokussiert mit dem mehrsprachigen Spielfilm einen Lerngegenstand, zu dem bislang zwar einzelne didaktische Überlegungen, jedoch keine fachwissenschaftliche wie didaktische Systematisierung vorliegen. Für eine solche Systematisierung wird auf Theorien der Filmsemiotik sowie des Neoformalismus zurückgegriffen und Mehrsprachigkeit als ein filmisches Verfahren betrachtet, das sowohl von formaler wie von funktionaler Seite aus definiert werden kann. Das entworfene Modell eignet sich für weiterführende deutschdidaktische Überlegungen vor allem deshalb, weil es einen Orientierungsrahmen bietet, mit dessen Hilfe nach Realisierung und Funktion der filmischen Mehrsprachigkeit gefragt werden kann. Ausgehend von der definitorischen Grundlage wird im zweiten Teil der Arbeit ein Konzept entwickelt, das dabei hilft, deutschdidaktische Lernprozesse zu planen, die von der ersten naiven Rezeption des mehrsprachigen Films über alle Lernbereiche des Deutschunterrichts zu einer bedarfsgerechten Filmanalyse gelangt, in der die filmische Mehrsprachigkeit eine ihr angemessene Berücksichtigung erfährt. Anhand von drei Filmbeispielen wird die theoretische Konzeption schließlich für den Deutschunterricht der Primarstufe und der Sekundarstufe I konkretisiert. Dadurch wird deutlich, dass sich der mehrsprachige Film dazu eignet, lernbereichsübergreifend, medienintegrativ und sprachsensibel zu arbeiten und somit nicht nur Medienkompetenz, Filmbildbildung und literaturdidaktische Zielsetzungen, sondern vor allem auch Sprachbewusstheit anzubahnen.
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