Sprache war für Paulus als Missionar das Handwerkszeug, mit dem er die christliche Botschaft vermittelte. Welches Verständnis aber hat der Apostel von Sprache? Die älteste Quelle des Christentums für ein eigenes Sprachverständnis ist das 14. Kapitel des 1. Korintherbriefes. Es liefert damit den historischen und sachlichen Ausgangs¬punkt für die Arbeit, die v.a. auch die in der Forschung bisher vernachlässigten Verse 1 Kor 14,10f analysiert. Sie führt auch in die zentralen sprach¬philosophischen Fragestellungen der Antike ein und untersucht das Sprachver¬ständnis Philons von Alexandria. Der Vergleich mit Philon präzisiert die Einordnung des paulini¬schen Sprachverständ¬nisses in den antik-philosophischen Sprachdiskurs, da beide den Kontext des hellenistischen Judentums teilen. Die Arbeit zeigt, inwiefern Paulus im antiken sprachphilosophischen Diskurs positioniert werden kann und stützt damit Forschungsbeiträge, die eine neue Sicht auf das intellektuelle Profil des Apostels werfen: Paulus darf nicht nur eine pharisäische Bildung gesprochen werden, sondern auch eine (sprach)phi¬lo¬sophische.
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