Wien 1906,ein unheimlicher Serienmörder treibt sein Unwesen u. versetzt die Stadt in Angst u.Schrecken.Die Opfer scheinen willkürlich gewählt u.wurden stets auf bizarre Art arrangiert.
Julius Pawalet,der in ärmlichen Verhältnissen lebt u.kurz davor steht,aus seiner Wohnung zu fliegen, versucht auf
dem Friedhof eine Anstellung als Totengräber zu bekommen u.gerät dabei zufällig in die Beerdigung…mehrWien 1906,ein unheimlicher Serienmörder treibt sein Unwesen u. versetzt die Stadt in Angst u.Schrecken.Die Opfer scheinen willkürlich gewählt u.wurden stets auf bizarre Art arrangiert.
Julius Pawalet,der in ärmlichen Verhältnissen lebt u.kurz davor steht,aus seiner Wohnung zu fliegen, versucht auf dem Friedhof eine Anstellung als Totengräber zu bekommen u.gerät dabei zufällig in die Beerdigung seines Vaters,zu dem er ein mehr als schlechtes Verhältnis u.schon seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte.Doch nun scheint sich sein Schicksal zum Besseren zu wenden,denn sein Vater hat ihm seine Stellung als Saalwärter im kunsthistorischen Museum vererbt.Bald findet Julis jedoch heraus,daß es im Museum nicht mit rechten Dingen zugeht u.daß der Mörder für das Arrangieren seiner Opfer scheinbar immer Bilder aus dem Museum zur Grundlage nimmt.Dank seines fotografischen Gedächtnisses kann er sich an noch so kleine Details erinnern u.so gerät er ins Visier von Inspektor Lischka,der ihn zunächst verdächtigt,ihn bald aber mit in die Ermittlungen einbezieht.
Mit ihrem historischen Krimi führt die Autorin den Leser zurück in die prunkvolle Zeit der K. u.K. Monarchie,doch wie für Julius u.viele andere war diese Epoche vermutl.weniger prunkvoll.Das kaiserliche Wien ist dann auch eher Randkulisse,Franz Josef hat nur einen kurzen Auftritt u.der Schwerpunkt der Geschichte liegt eher bei den einfachen Menschen wie Julius u.Inspektor Lischka,trotzdem bietet natürlich gerade der gegensätzl. Charakter des historischen Wiens einen prachtvollen Schauplatz.Das vor Pracht nur so überbordende Stadthaus von Luise von Schattenbach u.ihrem Gatten dem Hofrat steht in krassen Gegensatz zu Julius ärmlicher Behausung.Die engen, schmuddeligen Gassen des Judenviertels,heimelige Cafehäuser,das elegante kunsthistorische Museum o. die fortschrittliche Einrichtung des Stadtkrankenhauses in dem Johanna arbeitet,geben hier ein detailreiches u.farbenprächtiges Bild einer vergangenen Zeit,das aber für meinen Geschmack ruhig noch weiter hätte ausgebaut werden können.
Die Figurenzeichnung ist der Autorin ganz gut gelungen.Julius ist ein Charakter mit Ecken u.Kanten, zunächst arg vom Leben gebeutelt u. voller Hass auf seinen Vater.Daß er sich in die Lösung des Krimifalles verbeißt,ist nachvollziehbar u.schlüssig.Sehr gut geschildert ist das Entstehen der Freundschaft zu Inspektor Lischka, der zwar finanziell besser gestellt ist, aber nach dem Verlust seiner Frau ein wenig den Halt im Leben verloren hat. Nicht ganz so glücklich war ich mit Johannas Entwicklung. Ich brauche beileibe kein Happy End, aber was Johanna letztendlich aus ihrem Leben macht ist zwar recht interessant, doch wie diese recht abrupte Wende zustande kommt, fand ich kaum nachvollziehbar, hier fehlte einfach der Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und so erschien der Charakter nicht so ganz stimmig. Hofrat von Schattenbach und seine Frau Luise waren mir ein wenig zu überzeichnet, allerdings scheint die Autorin auf Grund einschlägiger Erfahrungen ja zu wissen, was eine Domina so machen muß! Insgesamt fügen sich aber alle Aspekte gelungen in die Geschichte ein und ergeben am Ende ein schlüssiges Gesamtbild.
Der Schreibstil ist locker und flüssig und sprachlich gut an die Zeit um 1900 angepaßt, auch die kunstgeschichtlichen Details fließen leicht und wie nebenher in die Geschichte ein ohne zu dominieren oder vom Krimifall abzulenken und bilden so eine perfekten Rahmen für einen spannenden, sauber ermittelten Krimi, der eigentlich aus 2 Fällen besteht.
Als nette Zugabe kann man auf der Homepage der Autorin die Bilder ansehen, die als Vorlage für die Morde dienten und sich so noch ein plastischeres Bild davon machen.
FaziT: ein spannender, sehr gelungener historischer Krimi, der den Leser mit seinen bizarren Mordfällen in den Bann zieht. Die Figurenzeichnung war für mich nicht immer ganz stimmig aber das ist nur ein kleines Manko, und so haben die Charaktere durchaus Potential für einen weiteren Fall.