Inhaltsangabe:Einleitung: ¿Nichts bringt Menschen näher zusammen als das Geschäft¿, damit regte der damalige Präsident und heutige Premierminister der Russischen Föderation Dmitri Anatoljewitsch Medwedew im Jahr 2008 russische und deutsche Unternehmen zu nachhaltigen Geschäftsbeziehungen und intensiver Zusammenarbeit an. Innovation und Modernisierung sind die Schlagwörter der Putin-Medwedew-Ära. In Anbetracht des gewaltigen Potenzials des russischen Absatzmarktes gepaart mit ehrgeizigen Bestrebungen der russischen Regierung, bis 2020 zu einer der fünf größten Volkswirtschaften aufzusteigen, kann der russische Markt mittel- bis langfristig ein lukratives Betätigungsfeld für viele Branchen werden. Die große strategische Herausforderung für deutsche Unternehmen besteht darin, den richtigen Weg zum großen Schwellenmarkt zu finden. Der ist angesichts der Landgröße sehr heterogen ausgeprägt und seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion einer extremen Entwicklungsdynamik unterzogen. Die Markttransparenz wird durch geografisch-regionale Besonderheiten und die unterschiedliche Ausprägung der wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Regionen deutlich erschwert. Russland hat zudem mit starken Vorurteilen zu kämpfen, die durch die rigide Abschottungspolitik der damaligen UdSSR und die nicht zu unterschätzende westliche Propaganda historisch bedingt sind. Kaum ein Land im Westen ist so durch Widersprüche und Unvorhersehbarkeiten geprägt wie Russland: Die Etablierung einer russischen Mittelschicht mit stetig steigender Kaufkraft geht einher mit einer gravierenden Ungleichverteilung von Vermögen. Nichtsdestotrotz eröffnet die aktuelle Expansionsstrategie sowohl großen Konzernen als auch hochtechnologischen deutschen Mittelständlern aussichtsreiche Optionen in Russland. Zahlreiche Marktnischen können auch für kleinere spezialisierte deutsche Anbieter große Chancen bieten. Das bei vielen Firmen stark ausgeprägte Bedürfnis nach Markt- und Kundennähe ist zumindest für Zentralrussland mit einer Entfernung von ca. zwei Flugstunden relativ gut gewährleistet und hebt diese bedeutende Wirtschaftsregion positiv gegenüber anderen aufstrebenden, aber räumlich weit entfernten Volkswirtschaften hervor. Die Enttäuschung kann aber groß sein, wenn sich offenbart, dass die Rahmenbedingungen oder der Geschäftsablauf innerhalb des russischen Marktes trotz der räumlichen Nähe in einem erstaunlich starken Kontrast zu den in Westeuropa üblichen Vorgehensweisen und Gepflogenheiten [...]
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