Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Der Artusroman (Erweiterungsseminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Faszination, die der Erzählstoff um König Artus und seine Ritter der Tafelrunde auf Generationen von Lesern ausübt, liegt, mit den Worten des Mediävisten Kurt Ruh zu einem nicht unerheblichen Teil darin begründet, dass uns "im Artusroman [...] eine dichterische Welt [begegnet], die nicht ihresgleichen hat"; deren "Zauber so stark [ist], daß sie vielfach auf das Leben zurückzuwirken vermochte." Drei wichtige Aspekte der Artusepik - ,aventiure', ,êre' und ,minne' - sind und bleiben zentrale Themen des gesellschaftlichen Lebens und der Literatur, welche dieses Leben kritisiert, kommentiert oder karikiert. Zur Artusliteratur gehören zahlreiche Werke unterschiedlicher Autoren; jedes dieser Werke stellt verschiedene Aspekte in den Vordergrund, fokussiert den Werdegang eines Helden aus dem Kreis der Artusritter - ob Iwein, Erec oder Parzival - und bettet die Handlung auf die eine oder andere Weise in den Erzählstoff um den Artushof ein. Die Handlungsstruktur in den einzelnen Romanen weist dennoch in weiten Teilen Übereinstimmungen auf und soll in dieser Hausarbeit am Beispiel des "Erec" von Hartmann von Aue exemplarisch aufgezeigt werden. Der "Erec", entstanden um 1180/90, gilt als erster Roman Hartmanns und ist zugleich der erste Artusroman im deutschsprachigen Raum. In seiner Bearbeitung orientierte sich Hartmann an der französischen Vorlage Chrétien de Troyes¿, die er jedoch nicht einfach übernahm, sondern veränderte und den gesellschaftlichen Verhältnissen und Anforderungen seiner Umgebung anzupassen suchte. Ziel dieser Arbeit ist es, das strenge Strukturschema aufzuzeigen, entlang dessen der Weg des Helden verläuft, und die Korrespondenz von Handlungs- und Erzählstruktur - insbesondere die Funktion des von Hugo Kuhn erstmals formulierten Doppelweg - zu untersuchen. Als Textgrundlage dient die 26. Auflage (2005) des "Erec" Hartmann von Aues als mittelhochdeutsche Fassung mit Übertragung ins heutige Deutsch durch Thomas Cramer; erschienen im Fischer Taschenbuch Verlag. Zunächst soll jedoch die Herkunft des Artusstoffes und ihre Adaption durch Chrétien de Troyes skizziert werden.
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