Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter den zahlreichen Figuren des "Wilhelm Meister"-Werkes hinterlässt wohl keine so viele offene Fragen und Rätsel, wie die der Mignon. Für den oberflächlichen Leser ist sie die wahrscheinlich unterschätzeste Gestalt im Roman, tritt sie doch stets nur am Rande in Erscheinung, als ewig scheue Begleiterin Wilhelms, die kaum Anteil am Geschehen nimmt. Umso mehr erstaunte es mich daher, als ich auf eine Aussage Goethes stieß, das ganze Werk dieses Charakters wegen geschrieben zu haben. Ihre Wichtigkeit steht hiermit außer Frage. Und so gibt es auf der anderen Seite auch kaum eine Figur, über die sich die Literaturforscher derart uneins in Hinsicht auf ihre "wahre" Bedeutung sind. Von der reinen Symbol-Auslegung, über mytologische Methaphernjagd, bis hin zu psychoanalytischer Darstellung ist in der Literatur alles zu finden. Einmal wird ihr Naturhaftigkeit, ein anderes mal Göttlichkeit zugesprochen. Die Meinungen gehen stark auseinander und deuten doch auf einen Kern hin - Mignon gehört eindeutig zu den zentralsten und wichtigsten Gestalten des Romans und verdient mehr Aufmerksamkeit als ihr während des Lesens vielleicht zuteil wird. Was ist es also, das Mignon für Goethe und seinen Romanhelden so bedeutsam macht? Ich will in dieser Arbeit versuchen anhand der Forschungsliteratur und meinem eigenen Verständnis der Figur Mignon ihr Geheimnis etwas zu entwirren und ihren Einfuss auf den Bildungsgang des Helden Wilhelm Meister im gleichnamigen Werk darzulegen. Die Arbeit behandelt die rätselhafte Figur Mignon und ihre Wirkung auf den Helden von Goethes Roman Wilhelm Meister.
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