Die Begriffe »symbolisch«, »imaginär« und »real« tauchen in verschiedenen Wissenschaftsfeldern auf. Immer dort, wo sie triadisch konzeptualisiert sind, gehen sie auf den psychoanalytischen Entwurf von Jacques Lacan zurück. Doch hat dieser die transdisziplinäre Verwendung seiner drei Ordnungen überhaupt angedacht? Da dieser Punkt ungeklärt bleiben muss, recherchiert Frank Wörler im Diskursumfeld des Psychoanalytikers und rekonstruiert so die drei Ordnungen auf einer breiteren begrifflichen Basis. Dabei werden nicht nur die meist angeführten Inspirationsquellen Lacans - wie Uexküll, Sartre, Merleau-Ponty und Lévi-Strauss - in Betracht gezogen, sondern mit Rückgriffen auf Franz Brentano, Cassirer und einer Einführung in die Epistemologie Émile Meyersons auch neue Referenzen erschlossen. Die so rekontextualisierte Trias mag einem besseren Verständnis der Lacan'schen Lehre dienen, sie verlässt aber auch den psychoanalytischen Rahmen: In Diskussion mit Peirce weist Wörler abschließend die lebensweltliche wie wissenschaftstheoretische Tauglichkeit der drei Ordnungen als epistemologisches Modell auf.
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