Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Leipzig (Historisches Seminar), Veranstaltung: Übung: Konfessionalisierung im Europa des 16. und 17. Jh., Sprache: Deutsch, Abstract: Beschäftigt man sich mit der Reformation und dem Zeitalter der Konfessionalisierung, so trifft der Interessierte bald auf eine geistige Be wegung dieser Zeit, die in der Literatur nur als Randerscheinung Erwähnung findet. Gemeint ist die Bewegung der Täufer, oder Wiedertäufer. Beginnt man sich dieses Thema zu vertiefen, so entdeckt man, dass die Historiker seit den 1960iger Jahren differenzie rter mit diesen Begrifflichkeiten umgehen. Es wird eine Unterteilung der verschiedenen „Täuferbewegungen“ vorgenommen und zusammenfassend wird diese Strömung der Reformation als „linker Flügel der Reformation“ bezeichnet. Da die Bezeichnungen in der Lehre und Forschung nicht eindeutig eingesetzt werden, soll in dieser Arbeit, der Begriff der „Täufer“ Verwendung finden. Im Studienalltag gehen die Dozenten meist nur sehr knapp auf das „Täuferreich zu Münster“ ein. Dies scheint dem Studierenden um so unverständlicher, als es sich bei Bewegung der Täufer um eine Erscheinung handelte, welche die konfessionellen Kämpfe der beiden großen Parteien, der Katholiken und der Protestanten, fast ein Jahrhundert begleitete. Dabei blieb sie nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern strahlte in einige europäische Staaten der Frühen Neuzeit aus. Die nun folgende Arbeit will sich im bescheiden Umfang einer Hausarbeit mit dem Thema der Täufer befassen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Deutschland und der Schweiz in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Aber auch die Entwicklung und Ausbreitung der Täuferbewegung innerhalb Europas über 1600 hinaus wird Beachtung finden. Der erste Abschnitt soll einen allgemeinen Überblick über die Anfänge der Geschichte der Täufer im 16. Jahrhundert geben. Anschließend werden die Teilströmungen dieser Bewegung definiert und im Kontext des konfessionellen Zeitalters dargestellt. Schließlich wird die Bewertung der Täufer durch ihre Zeitgenossen und im Spiegel anderer Epochen betrachtet. Im letzten Abschnitt der Arbeit werden Argumente angeführt, die belegen sollen, dass es sich bei den Täufern nicht nur um eine geschichtliche Randerscheinung handelt. Stattdessen soll gezeigt werden, dass diese Bewegung im Zeitalter der konkurrierenden Konfessionen durchaus als eine Erscheinung neben den großen Polen der Katholiken und Protestanten bewertet werden kann.