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Zu den Schriftstellern, die sich mit der Nachkriegswirklichkeit des tschechischen Böhmerwaldes während der kommunistischen Ära beschäftigten, gehört auch der Geistliche FrantiSek Hobzial (1933-2001), der in dem Städtchen Bavorov/Barau, nördlich von Prachatitz, als Pfarrer wirkte. Sein literarisches Schaffen erwächst aus seiner reichen Erfahrung im Umgang mit Menschen und aus seiner Liebe zum Böhmerwald. Ihm ist bewusst, dass es deutsche Kolonisten waren, die auf Einladung der böhmischen Könige die Böhmerwaldnatur in eine Kulturlandschaft umwandelten und hier uraltes Nutzungs- und Heimatrecht…mehr

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Produktbeschreibung
Zu den Schriftstellern, die sich mit der Nachkriegswirklichkeit des tschechischen Böhmerwaldes während der kommunistischen Ära beschäftigten, gehört auch der Geistliche FrantiSek Hobzial (1933-2001), der in dem Städtchen Bavorov/Barau, nördlich von Prachatitz, als Pfarrer wirkte. Sein literarisches Schaffen erwächst aus seiner reichen Erfahrung im Umgang mit Menschen und aus seiner Liebe zum Böhmerwald. Ihm ist bewusst, dass es deutsche Kolonisten waren, die auf Einladung der böhmischen Könige die Böhmerwaldnatur in eine Kulturlandschaft umwandelten und hier uraltes Nutzungs- und Heimatrecht erlangten. Erst eine später aufkeimende nationalistische Ideologie führte zu jener großen Tragödie nationalen Gegeneinanders zwischen Tschechen und Deutschen in Böhmen, die mit der Vertreibung der deutschen Bevölkerungsgruppe nach Ende des Zweiten Weltkrieges ihren Höhepunkt erreichte. Hobizals Verdienst besteht darin, dass er an diese Böhmerwaldtragödie nicht als Ideologe herantritt, sondern ganz konkret mittels einzelner, aus dem Leben gegriffener Personen, die Namen tragen, damit ermöglicht er einen unvoreingenommenen, persönlichen Zugang. Im Mittelpunkt des Geschehens dieser Novelle stehen das Schicksal eines in der Tschechoslowakei zurückgebliebenen deutschen Waisenkindes, das dem Deutschenhass ausgeliefert ist, sowie der Leidensweg eines Priesters in der damaligen Zeit des sich ausbreitenden Atheismus. Hobizal erweist sich keineswegs als kosmopolitischer Utopist, dem nationales Fühlen fremd wäre; sein nationales Empfinden zeigt sich jedoch immun gegen die Seuche des Nationalismus. Seine Widerstandskraft im Dienste der Menschenfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft schöpfte er aus seinem mit Hingabe und Aufrichtigkeit gelebten christlichen Glauben. Schauplatz dieser Erzählung ist das Bergreichensteiner Land der Jahre 1957-1959 mit dem Pfarrort Unterreichenstein als Handlungsmittelpunkt. Die hier beschriebenen Waldhänge rund um den Unterreichensteiner Talkessel, die naturparkartigen Gefilde des Loschnitztales, hier poetisierend "das Tal Vogelsang" genannt, bilden bis heute ein Refugium der Stille, ein Reich des Vogelgesangs, gleichsam einen ruhenden Gegenpol zur rauen Alltagsrealität der kommunistisch-atheistischen Ära, die für Jahrzehnte auch über den Böhmerwald gekommen war.

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