Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Hamburg (Historisches Seminar, Arbeitsbereich Mittelalter), Veranstaltung: Urbanski: Hamburgs Wirtschaftsleben im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Frau ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Was im ersten Moment wie der geschmackfreie Werbetext eines Herstellers von weiblichen Hygieneartikeln klingt, ist tatsächlich eine zutreffende Beschreibung weiter Zeitphasen weiblicher Geschichte des Mittelalters. Einerseits entsteht diese Kontinuität von Missverständnissen durch die bruchstückhafte und rare Überlieferung mittelalterlicher Quellen, sicherlich aber auch durch die Prägung vieler Quellen durch das patriarchalisch-normative Frauenbild , welches die meist männlichen Verfasser prägte. Auch nährte bis in das späte 20. Jahrhundert die Wahl des Blickwinkels oft sehr einseitige Interpretationen, sei es nun aus dem Winkel der primär rechtshistorisch motivierten Untersuchungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts, als auch aus der Richtung der sozialwissenschaftlich begründeten Arbeiten der jüngeren Jahre. Darüber hinaus ist es so gut wie unmöglich, die Rolle der Frau in der Öffentlichkeit und damit auch dem Wirtschaftsleben aus Quellen verschiedener Regionen zusammenzusetzen - schließlich muss für Bremen nicht gelten, was für Stralsund gültig ist, für Hamburg nicht, was für Köln aus dortigen Quellen ermittelt wurde. Nur mit allergrößter Vorsicht dürfen für die Zeit des Mittelalters überregional verallgemeinernde Aussagen getroffen werden, so dass als einzige unspekulative Basis oft nur Quellen aus dem jeweilig untersuchten Lokalgebiet belastbar bleiben. Damit führt man sich jedoch wieder zum Problem der Bruchstückhaftigkeit zurück, gerade für Hamburgs archivarische Testamentbestände ist diesbezüglich der große Brand von 1842 ein katastrophaler Kahlschlag im Bestand weiter zurückliegender Quellen gewesen . Aus der oben erwähnten Rechtszersplitterung muss dennoch folgen, dass überregionale Darstellungen nur einen Einblick in das Spektrum des Möglichen, nicht jedoch in das für Hamburg konkret Zutreffende erlauben . Daher wird sich für diese Arbeit auf Literatur über Testamente gestützt, die Hamburg direkt betrifft, auch wenn zum Beispiel bezüglich Frömmigkeit und Religiosität den Menschen der Hansestädte eine ähnliche Geisteshaltung unterstellt wird, so dass zum Beispiel auch ein Aufsatz über Stralsund Eingang in die Betrachtungen finden darf.
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