Manchmal muss man etwas Schlimmes tun, um Gutes zu bewirken
„Die Janus-Protokolle“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Und so war ich sehr gespannt auf „Das Todes-Memorandum“, das zweite Buch, in dem der New Yorker Journalist Jason Bradley die Hauptrolle spielt. Worum geht es?
Der neue
Thriller von Turhan Boydak thematisiert den Hunger in der Welt, insbesondere in Afrika. Aber es geht…mehrManchmal muss man etwas Schlimmes tun, um Gutes zu bewirken
„Die Janus-Protokolle“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Und so war ich sehr gespannt auf „Das Todes-Memorandum“, das zweite Buch, in dem der New Yorker Journalist Jason Bradley die Hauptrolle spielt. Worum geht es?
Der neue Thriller von Turhan Boydak thematisiert den Hunger in der Welt, insbesondere in Afrika. Aber es geht auch um Globalisierung, Gier nach Geld und Profitmaximierung um jeden Preis. Der Autor kommt gleich zur Sache: Ein Mann liegt im Sterben, in einem gläsernen Kubus in einer verlassenen Halle. Nach dem Warum muss er nicht fragen. Denn er weiß es nur zu gut. Und er weiß, es wird ein qualvoller Tod. Wer ist der Mann und wie konnte er überhaupt in diese Situation gelangen?
New York, am Vortag: Conor Gleeson, Chef der Gleeson Transnational, einem großen Agrarkonzern, wird entführt. Danach gibt es ein Wiedersehen mit Jason Bradley. Er bekommt den Pulitzer-Preis verliehen. Doch dann wird sein Freund Michael Robards ebenfalls entführt und dessen Frau Kate mit einer gigantischen Lösegeldforderung konfrontiert. Gibt es eine Verbindung zum Fall Gleeson? Und wer verbirgt sich hinter dem geheimnisvollen Auftraggeber der Entführungen? Wo liegt sein Motiv?
Fieberhaft versucht Jason, zusammen mit seiner guten Freundin und Hackerin Helen Miller, den Aufenthaltsort seines Freundes ausfindig zu machen. Unerwartete Unterstützung bekommen beide von einem Unbekannten, der sich Miguel Cardoso nennt. Wer ist dieser Mann wirklich? Bei ihren Nachforschungen geraten Jason und Helen bald ins Visier der Entführer. Ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Gekonnt springt Turhan Boydak durch Zeit und Raum. Mehrere Handlungsstränge und ein Heer von Protagonisten gilt es zu verfolgen. New York, Rom, Istanbul, Chicago und Kuba, das sind die Schauplätze dieses actionreichen und hochspannenden Thrillers.
Erneut ist dem Autor ein gut recherchiertes Buch, mit einem ganz intensiven Spannungsbogen und einem überraschenden Finale gelungen. Geheimdienstliche Aktivitäten sind im Spiel. Es handelt sich um eine fiktive Geschichte, die auf Tatsachen beruht, aber auch Verschwörungstheorien enthält. Nichts ist wie es scheint, niemand ist, wer er zu sein scheint. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Wer wird verlieren, wer wird gewinnen? Und um welchen Preis?
»Überleg doch mal. Wenn du in den Nachrichten von einem Flugzeugabsturz hörst, sind alle ein paar Tage lang schwer betroffen. Immerhin sind hundert, vielleicht auch zwei- oder dreihundert Menschen auf einen Schlag gestorben. Aber an Hunger sterben jeden Tag Zehntausende. Rechne mal nach, wie viele Flugzeuge diese Menschen füllen könnten. Unternehmen die Menschen etwas dagegen? Nein. Sie spenden vielleicht einmal im Jahr etwas. Meistens zu Weihnachten, wenn irgendein paar alternde Musiker eine Charity-CD herausbringen. Aber das war`s dann auch schon. «
Fazit: Eine hochkomplexe Geschichte erzählt in perfektem Tempo und mit stetig steigender Spannung bis zum unerwarteten Ende. Plausibel und beklemmend!