Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: PÜ Nachkriegszeiten, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist wahrlich nicht untertrieben, das Jahr 1945 als bewegtes Jahr zu bezeichnen. Der zweite Weltkrieg ging zuende und während sich östlich der Oder eine riesige Kolonne von Deutschen aus ihren Wohngebieten in Schlesien, Ostpreußen, den anderen Ostgebieten des Reiches in Richtung „Rumpfdeutschland“ in Bewegung setzte , fanden sich im Schloss Cecilienhof zu Potsdam die Staatsoberhäupter der alliierten Siegermächte ein. Die 13 Sitzungen Stalins, Trumans und Churchills, welcher nach der Wahl in England von Attlee abgelöst wurde, sollten Regelungen für eine gut administrierte Besatzung Deutschlands und eine friedliche Nachkriegswelt hervorbringen. Dabei galt es jedoch den Spagat zwischen dem Versuch der Vermeidung alter Fehler aus den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges und den individuellen ideologischen Ansprüchen der Bündnispartner zu meistern. Im Zuge eines sich entwickelnden Konflikts zwischen UdSSR und USA ging es oft nicht mehr um eine Prävention künftiger deutscher Aggressionen, sondern eher um Einflussgebiete zur Verwirklichung der jeweiligen Politik. In der Forschung hat man einerseits über die Regelung der Reparationsfrage diskutiert. Daniel Yergin nannte den später behandelten Kompromiss „einen bedeutenden Schritt zur Teilung“. Andererseits kam man zur Erkenntnis, dass die von Großbritannien gewünschten Ziele der qualitativen Verbesserung der eigenen Industrie und das Ziehen der „Hauer“, dem deutschen Kriegspotential, unzureichend erfüllt wurden. Auch um die bereits erwähnten Vertreibungen gibt es eine Kontroverse. Ist der Artikel XIII des Potsdamer Abkommens ein Freibrief? Kittel und Möller argumentieren hier gegen eine bloße Verhinderung einer erneuten „Fünften Kolonne“. Angesichts von Organisationen wie dem BdV, ist die Aktualität dieses Themas unbestreitbar und wird deshalb auch in dieser Arbeit angesprochen werden. Die von mir angewendete Methode wird in der Analyse des Potsdamer Abkommens und der Bewertung wichtiger Punkte in Bezug auf ihre Entstehung und ihre Bedeutung angesichts des sich entzündenden Ost-West-Konfliktes, liegen. Dazu ist ein Rückblick auf frühere Treffen der Anti-Hitler-Koalition jedoch unerlässlich. Diese kurze Abhandlung fragt nach Zielen und kann freilich nicht mehr leisten, als die Vielschichtigkeit der zu behandelnden Probleme bei einer Kompromissfindung betreffs der Behandlung Deutschlands in der Besatzungszeit darzustellen. Was in der Folge umgesetzt wurde, ist eine andere Frage.