Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem sogenannten Tyranniskapitel in der „Politik“ von Aristoteles und geht insbesondere den Fragen nach, ob es mit seiner Ethik vereinbar ist, dass Aristoteles dem Tyrannen Ratschläge zum Erhalt seiner Herrschaft gibt und ob er deshalb mit Machiavelli auf eine Stufe zu stellen ist. Zunächst ordne ich die Tyrannisabhandlung in die gesamte Verfassungslehre des Aristoteles ein. Danach versuche ich die wesentlichen Unterschiede der beiden Alleinherrschaftsformen Königsherrschaft und Tyrannis aufzuzeigen. Im Anschluss daran, werde ich die beiden Wege, die Aristoteles zur Erhaltung der Tyrannis beschreibt näher beleuchten. Er teilt seine Abhandlung in zwei Teile: Im ersten beschreibt er den traditionellen, totalitären Versuch eine Tyrannis zu erhalten, während er im zweiten Teil einen neuen, seinen eigenen Weg beschreibt, mit dem er es für möglich hält, dass eine Tyrannis über einen längeren Zeitraum als bisher Bestand hat. Am Schluss der Arbeit werde ich dann auf die Frage eingehen, ob Aristoteles den Tyrannen Tipps zur Stabilisierung ihrer Herrschaft geben darf, obwohl seine Ethik in der „Nikomachischen Ethik“ eindeutig auf Gerechtigkeit und Glück ausgerichtet ist. Diese Ausrichtung widerspricht eigentlich der Unterstützung eines Tyrannen. In diesem Zusammenhang gilt es auch der Frage nachzugehen, ob, wie teilweise behauptet, Aristoteles deshalb mit Machiavelli und seinen Ausführungen in „Der Fürst“ vergleichbar ist. Ich werde versuchen, in meiner Arbeit diese These des machiavellistischen Aristoteles zu widerlegen.