Die Schlagzeilen erreichen uns täglich und machen uns fassungslos: Warum filmen Menschen Schwerverletzte, anstatt zu helfen? Warum simulieren Millionen Kriegsszenen am Computer? Es gibt offenbar ein uraltes Bedürfnis, dem Leiden und Sterben anderer zuzuschauen - im Kolosseum, vor der Guillotine, im Internet. Die moderne Gesellschaft, so aufgeklärt und überlegen sie sich vorkommen mag, hat die Rohheit nicht überwunden. Sie verwaltet oder verdrängt sie nur. Gerade die lange Phase des Friedens und der Sicherheit in Europa könnte die Sehnsucht mancher nach Extremsituationen und Katastrophen befeuern. Neunzig Jahre nach Sigmund Freuds berühmter Studie über "Das Unbehagen in der Kultur" analysiert der renommierte Sozialpsychologe Peter Fischer den Zusammenhang zwischen Langeweile, mangelnder Empathie und Destruktivität.
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