Die unter dem Titel ‚Das Unbewusste und die psychoanalytische Praxis‘ veröffentlichten drei Vorlesungen aus dem Jahr 1959 zählen zum Besten, was Fromm je über die therapeutische Beziehung und den Umgang mit Patientinnen und Patienten mitgeteilt hat. Entscheidend ist eine urteilsfreie und solidarische Beziehung „von Herz zu Herz“ (‚core-to-core‘) und das Erleben, dass das, was im Patienten vor sich geht, einem als Psychoanalytiker und Psychoanalytikerin nicht fremd ist. Gerade weil Fromm nie seine Art zu therapieren systematisch zur Darstellung gebracht hat, stellen diese Vorträge unverzichtbare Quellentexte dar und sind für psychotherapeutisch Arbeitende und therapeutisch Interessierte gleichermaßen eine echte Entdeckung. Aus dem Inhalt •Das Unbewusste ist der ganze Mensch •Voraussetzungen für das Verstehen eines Patienten •Entfremdung als besondere Form der Unbewusstheit •Entfremdetes und authentisches Selbsterleben •Das Verstehen des gesellschaftlichen Unbewussten •Das Bezogensein aus der Mitte •Über Grenzen von Psychoanalytikern