Studienarbeit aus dem Jahr 1991 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: gut, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Es gibt immens viele Möglichkeiten das unterschiedliche Interesse an der Geschichte und der Geschichtsschreibung aufzuzeigen. Man könnte dies anhand verschiedener Theorien oder verschiedener Historiker tun. Noch aufschlussreicher und ergiebiger ist dies anhand eines Sachthemas. Das Thema „Reformation“, an dem Kirchen- wie Profangeschichtler gleichermaßen Interesse bekunden, ist dafür geradezu ideal, um daran die unterschiedlichsten Interessen, Einstellungen und Blickwinkel aufzudecken. Denn so schreibt der berühmte Reformationsforscher Ernst Walter Zeeden: "Wer sich also in das Studium der reformationsgeschichtlichen Literatur der letzten 400 Jahre vertieft, wird gerade aus dieser Materie besonders deutlich den Eindruck gewinnen, daß das historische Urteil gebunden ist, sogar stark gebunden ist an die Individualität des Historikers und an seinen vorwissenschaftlichen Standort in der Welt." Die Reformation hat schon immer eine ungeheure Wirkung auf die Leute ausgeübt, auch auf Wissenschaftler und Publizisten. Dies zeigt die Fülle an Literatur hierüber. Daher sollen an dieser Stelle exemplarisch nur zwei grundlegende Sichtweisen aufgezeigt werden: die Reformation aus katholischer Sicht (Joseph Lortz) und aus marxistischer Sicht (Joachim Streisand).