Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,3, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Das Subjekt des Feminismus, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Staat ist Männersache" - dieser Ausspruch erscheint einem auf den ersten Blick als unglaublich und irrelevant für heutige politische und soziale Verhältnisse. Doch auch im 20. Jahrhundert sind tradierte Rollenvorstellungen und -zuweisungen keine Seltenheit. Ausschlaggebend für Ungleichbehandlung, Ungerechtigkeit und dem niederen sozialen Status der Frau ist ihr biologisches Geschlecht, welches im historischen gesellschaftlichen und politischen Prozeß zu einer Kategorie des Ausschlusses wurde. In über vierzigjähriger Frauen- und später auch Geschlechterforschung, konnte die gesellschaftliche Konstruktion der Kategorie Geschlecht und der Ausschluß der Frauen aus allen öffentlichen Bereichen analysiert werden. Trotz weitreichender wissenschaftlicher Untersuchungen und Lösungsansätzen existiert das patriarchale Herrschaftssystem zwischen Frau und Mann, die Dominanz der Männer im privaten und öffentlichen Bereich, weiter. Die grundlegende Problemstellung dieser Arbeit liegt in dem Verhältnis von feministischer Staatsanalyse zur Strukturkategorie "Geschlecht". Da eine Politik- und Staatstheorie handelnde Subjekte und deren Repräsentation im politischen System voraussetzt, soll zunächst das Problem der Subjektbildung aus feministischer Perspektive spezifiziert werden. Subjekte und Identitäten werden in diskursiven Prozessen gebildet, weshalb eine abschließende und gültige Definition ad absurdum führt. Die Debatte um das Subjekt im Hintergrund behaltend, sollen Ziele und Inhalte der Politikwissenschaft aus feministischer Sicht zu dem Hauptschwerpunkt "Staat und Geschlecht" leiten. Die vorgestellten Grundannahmen feministischer Politikwissenschaft begründen die Existenz von Geschlechterhierarchie und werden in den folgenden Kapiteln reflektiert. Wie konnte im historischen Prozeß der Staatenbildung die Ungleichheit der Geschlechter institutionalisiert und reproduziert werden? Wie wurden von Staatstheortikern der Aufklärung Differenzen zwischen den Geschlechtern begründet? Das dritte Kapitel zeigt hierfür Denkmuster und Verhaltenszuschreibungen auf und legt im folgenden Motive für die Konstanz der Geschlechterasymmetrie und Dominanz "männlicher" Herrscher dar. Ein peripherer Exkurs soll abschließend mögliche feministische Lösungsansätze zur Veränderung staatlicher Strukturen mit dem Ziel der Auflösung von Geschlechterhierarchie vorstellen.
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