Die Einwohner des Fleckens Kappeln, das sich im Jahre 1793 noch Cappeln schrieb, fiebern dem Tag der Kircheneinweihung entgegen. Die neue Kirche hat bereits während ihrer Bauzeit für Aufregung gesorgt. Geheimnisse und Gerüchte umgeben sie. Sogar Blutzoll habe sie verlangt, munkelt man. Unheimlich ist sie vielen geworden und man hofft, dass mit der Einweihung der unheilvolle Bau endlich ein sakraler Ort wird. Diese neue St. Nikolaikirche scheint den schlichten Cappelner Fischern viel zu groß, viel zu elegant und viel zu imposant für den kleinen Ort, den sie mit ihrer hoch aufstrebenden, unverwechselbaren Silhouette überragt. Trotz allem ist sie das Vermächtnis des Hans Adolph von Rumohr, des Cappelner Kirchenpatrons und Herrn von Gut Roest. Der alternde Hofbeamte am Gottorfer Schloss übernimmt 1771 nur widerwillig die Güter seines verstorbenen Bruders. Unbeweibt und kinderlos, möchte er mit dem Bau einer neuen Kirche etwas hinterlassen, das die Jahrhunderte überdauern und an ihn erinnern soll. Lange kämpft er darum, seinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Ihm zur Seite steht Nike, die Tochter des Gutsverwalters. Sie wird zur Vertrauten und Gehilfin des Hans Adolph von Rumohr und betrachtet ihn seit ihrer Kinderzeit als Mentor. Auch Nike kämpft um einen Traum, denn sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Gudewerth-Altar mit seinen wertvollen Schnitzereien aus der alten Kirche und damit vor dem Verfall zu retten. Wird es beiden, dem Gutsherrn und dem Mädchen aus dem Volk gelingen, ihre Träume Wahrheit werden zu lassen? Wird es für Nike möglich sein, als Leibeigene die Liebe ihres Lebens zu heiraten? Wie viele Hindernisse haben Hans Adolph und Nike zu überwinden und werden sie auch, gegen das Misstrauen der Leute, die Aufhebung der Leibeigenschaft durchsetzen können?
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