Endlich muss sich Irma nicht verstecken und darf ganz offiziell als erste und einzige Hofreiterin ihre Ausbildung an der Spanischen Hofreitschule absolvieren.
Dennoch gestaltet sich das Leben für sie nicht einfach. Zum Einen ist da ihre verbotene Liebe zu Stephan, zum anderen das fehlende
Erklärungsgespräch mit den Lieben daheim und der fehlenden Liebe der Mutter und dann läuft ihr auch noch der…mehrEndlich muss sich Irma nicht verstecken und darf ganz offiziell als erste und einzige Hofreiterin ihre Ausbildung an der Spanischen Hofreitschule absolvieren.
Dennoch gestaltet sich das Leben für sie nicht einfach. Zum Einen ist da ihre verbotene Liebe zu Stephan, zum anderen das fehlende Erklärungsgespräch mit den Lieben daheim und der fehlenden Liebe der Mutter und dann läuft ihr auch noch der Reporter Michael Brunner über den Weg, was Irma zum Nachdenken bringt.
„Die Hofreiterin - Das Versprechen der Liebe“ von Franziska Stadler ist Band 2 der Dilogie „Die Hofreiterin von Wien“.
Ich finde schon das Cover dieses Buches wunderschön und schlicht. Gleichzeitig finde ich es interessant, weil es dem Leser zeigt, welche Uniform die junge Irma während ihres Alltags an der Hofreitschule trägt.
Auffällig ist, dass in diesem Band zwar immer noch die Spanische Hofreitschule eine große Bedeutung hat, allerdings dreht sich das meiste um Irmas Privatleben und weniger um die Schule.
Dennoch muss ich sagen, dass ich sehr fasziniert von den Abläufen dieser Ausbildung bin. Das ist der tiefgreifenden Recherche der Autorin zu verdanken. In diesem Band schildert sie fundierter die Ausbildung mit ihren einzelnen Stufen, also in Irmas Fall von der Elevin zur Bereiteranwärterin. Auch die Abläufe der Prüfung sind dabei realistisch beschrieben.
Ich finde, dass ich in diesem Teil eine ganz andere Irma kennengelernt habe. Das ist dem Umstand geschuldet, dass Irma sich nicht mehr als Mann verkleiden muss sondern so agiert, wie sie es von sich aus tun würde. Franziska Stadler stellt sie dabei als bemerkenswerte Frau dar. Irma ist äußerst fortschrittlich, aber gleichzeitig bescheiden. Sie ist intelligent und gegenüber den Menschen, die ihr was bedeuten, herzensgut.
Ich finde auch ihre einzelnen zwischenmenschlichen Beziehungen spannend dargestellt. Diese sind ein Garant für Abwechslung - sei es die Beziehung zu Mizzi Kasper, die zu ihrer Mutter oder ihrer Artistenfreundin, als auch zu den Freunden daheim oder ihrem Freund Johann.
Ich finde Irma auch sehr emanzipiert dargestellt. An mancher Stelle fand ich sie auch schon zu vernünftig, gerade im Umgang mit Michael Brunner.
Interessant waren auch die unterschiedlichen Meinungen der weiblichen Charaktere des Romans zu Lebensentwürfen.
Im Verlauf des Buches ist immer eine unterschwellige Spannung vorhanden. Gerade, was den Verlauf ihrer Ausbildung oder ihres Liebeslebens betrifft, aber auch, was das Leben in der Heimat betrifft.
Was mir ein bisschen zu kurz gekommen ist, war die Beschreibung des Trecks. Ichs stelle mir das super spannend und nicht einfach vor, aber leider war das Ganze nur oberflächlich beschrieben.
Mein Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die mich ab der ersten Seite wieder gefesselt hatte. Hier merkt man einfach die Symbiose von Mensch und Tier vor dem Hintergrund der Geschichte der Spanischen Hofreitschule, die die Autorin eindrucksvoll darstellt und die bis heute anhält.
Eine Empfehlung für alle Fans von Wien, von Pferden und der Reiterei und von historischen Romanen.