„Das Versprechen“ von Steffen Jacobsen ist ein sehr kurzes Hörbuch, die Laufzeit beträgt nicht einmal vier Stunden, aufgeteilt auf vier große Kapitel. Die Buchvorlage dazu besteht tatsächlich aus vier einzelnen Büchern, oder besser gesagt „Büchlein“, jedes knapp über 100 Seiten dünn. Den Autor
kannte ich außer von seinen Krimis um Lene Jensen und Mikael Sander hauptsächlich von seinem Buch „Hvis…mehr„Das Versprechen“ von Steffen Jacobsen ist ein sehr kurzes Hörbuch, die Laufzeit beträgt nicht einmal vier Stunden, aufgeteilt auf vier große Kapitel. Die Buchvorlage dazu besteht tatsächlich aus vier einzelnen Büchern, oder besser gesagt „Büchlein“, jedes knapp über 100 Seiten dünn. Den Autor kannte ich außer von seinen Krimis um Lene Jensen und Mikael Sander hauptsächlich von seinem Buch „Hvis De lige vil sidde helt stille, frue, dr. Jacobsen er ny på afdelingen” was eine eher gesellschaftskritisch angehauchte Autobiografie ist. Die Qualität seiner Bücher empfand ich immer als sehr wechselhaft, auf ein wirklich gutes Buch folgt meist ein etwas schwächeres. Qualität habe ich bei diesem Buch allerdings generell relativ wenig gefunden, das Beste am Hörbuch fand ich den Sprecher Josef Vossenkuhl, der es mit seinem Tonfall und dem Timbre seiner Stimme aber leider auch nicht schafft, der Geschichte allzu viel Leben einzuhauchen.
Das Buch beginnt eigentlich sehr vielversprechend und lässt auf eine Menge Spannung hoffen. Nina und Gabriela sind im gemischten Strafvollzug und erleben dort Gewalt, Grausamkeiten und Übergriffe. Als Nina vorzeitig entlassen wird, Gabriela aber zurückbleibt, wird alles noch viel schwieriger. Selten schafft es der Autor, Spannung aufzubauen, meistens schafft es die Geschichte aber nicht aus dem Romanhaften heraus. Alles ist irgendwie eher seicht und vollkommen vorhersehbar.
So richtig packen konnte mich die Geschichte nicht, dafür war sie sprachlich auch zu derb, voller Schimpfwörter, Kraftausdrücke und Vulgärsprache. Und vor allem konnte ich mit der stellenweise sehr sperrigen Übersetzung überhaupt nicht warm werden, sodass ich schon nach der ersten halben Stunde überlegt hatte, das Weiterhören zu verwerfen. „Er fuhr das Volumen hoch“ ist meiner Meinung nach kein adäquates Synonym für „er drehte die Lautstärke höher“, ebenso drückt jemand beim Bankdrücken eher ein Gewicht als eine „Bürde“. Und ob der junge Mann tatsächlich „verdampfen“ will (dänisch: fordampe) oder vielleicht doch lieber verduften oder abdampfen? Und vermutlich sind die beiden älteren Herren am Schluss eher Kumpel oder Freunde („makker“) als Kollegen. Ausdrücke wie „alles invadierend“ oder „konterkariert“ hätte ich in einem Krimi weder erwartet noch als Übersetzer verwendet, die wirken neben den inflationär verwendeten Ausdrücken wie „fi***n“, „Mö**e“, „wi***en“ ebenso deplatziert wie „Testikel“.
Alles in allem fand ich das Hörbuch unterdurchschnittlich gut, sowohl was die Geschichte, als auch die Übersetzung betrifft. Daher vergebe ich einen Punkt für die Idee und einen für den hervorragenden Sprecher des Hörbuchs. Außerdem weiß Steffen Jacobsen bei den medizinischen Aspekten als Arzt zumindest, wovon er schreibt. Zusammen also zwei Punkte.