Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Weltgeschichte - Allgemeines und Vergleiche, Note: 2,5, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Verständnis von Staatsreligion in der "Großen Instruktion" von Katharina der Großen. Russlands Religionsgeschichte ist durch eine starke Ambivalenz geprägt. Während die Religion in der jüngeren Geschichte, im Kommunismus, stark unterdrückt wurde, wurde sie noch zurzeit Katharina II. als Legitimierung der Staatsmacht, des Staates an sich und der göttlichen Gesetze des Staates innerhalb gesehen. So kam es in der Epoche Katharina der Großen zu einer Belebung der Religion, aufgrund einer toleranten Religionspolitik. Dies wurde schon durch die Reformen Peters III. eingeleitet und durch Katharina II. wesentlich erweitert. Aber aus welchen Gründen führte die aufgeklärte, absolute Herrscherin diese liberale Religionspolitik durch und legte sie an verschiedenen Stellen der "Großen Instruktion" fest? War es ihre aufklärerische Erziehung durch "Vater Platon"? Ihr Wille sich in die Reihe der aufgeklärten Herrscher Europas zu stellen? Oder glaubte sie wirklich, dass eine Toleranz unter den Religionen wirklich notwendig war, um ein so großes Land gut zu regieren? Obwohl eine einheitliche russisch, orthodoxe Kirche doch wesentlich besser und übersichtlicher zu regieren gewesen wäre. So wie dies der Mathematiker, Theologe und Philosoph und Mitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften Alexej Chomjakov im zuvor genannten Zitat andeutet, sollte Russland eher zu einer einheitlichen, christlichen Nation werden. Auch wenn in den "Großen Instruktion" nicht explizit die Rede von christlichen oder abendländischen Werten die Rede ist, erkennt der Leser doch eine starke Nähe zu diesen Werten. Es wird, dass für diese Zeit typische Verhalten vieler aufgeklärter, europäischer und absoluter Herrscher dadurch sichtbar. Die zwar zum einen im engen höfischen Rahmen agieren, geprägt von ihren christlichen Werten, die sie in ihrer Kindheit kennengelernt hatten, auf der anderen Seite die Begeisterung für aufklärerische Ideen und das Bestreben, diese in Gesetzgebung und Politik umzusetzen.