Im Hof des Hauses in der Rue de Grenelle steht der Fiat 500, den Großmutter gern schwungvoll fährt, weil man dann nichts von ihrer Gehbehinderung merkt. Im Erdgeschoss führte Großvater seine Arztpraxis, seit er seine Stelle in einem Pariser Krankenhaus verlor. Der getaufte Jude erkannte die Gefahr im Frankreich unter der Herrschaft des Nationalsozialismus erst spät. Seine Frau griff zur List: Sie ließ sich offiziell scheiden und versteckte ihren Mann in einem Gelass zwischen Bad und Schlafzimmer. Als der Krieg zu Ende ist, kommt ihr dritter Sohn zur Welt. - Originell und voller Zuneigung erzählt Christophe Boltanski die Geschichte seiner Familie anhand der Geschichte dieses einzigartigen Hauses.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.11.2017Die Kinder von nirgendwo
Zeitgeschichte auf Mikroebene: Der französische Journalist Christophe Boltanski hat mit "Das Versteck" einen mitreißenden Roman über seine Familie geschrieben.
Das Versteck" ist ein komplett verrücktes Buch. Zum Roman, als der es kaschiert wird, fehlt ihm jegliche Fiktion - das Bemühen des Verfassers Christophe Boltanski um Objektivität und Authentizität geht so weit, dass er den winzigen Ort der Handlung mit kleinen Skizzen veranschaulicht. Er tut gut daran. Die Zeichnungen sind hilfreich für den Leser, dessen Vorstellungsvermögen vom Realitätsbezug der Geschichte überfordert wird. Gleichzeitig ist sie unendlich komisch. Geschrieben hat das Buch mit Boltanski ein weltweit gereister Journalist, der erzählt, wie ein Versteck noch Jahrzehnte nach seiner Räumung der Horizont einer außergewöhnlichen Familie bleibt. Die Handlung hat Christophe Boltanski, Jahrgang 1962, bei seinen Angehörigen recherchiert.
"Das Versteck" beginnt im Auto. Am Steuer sitzt eine alte Schachtel, sie leidet an Kinderlähmung und macht Jagd auf Fußgänger: "Mit wütender Lust raste sie am liebsten auf hinkende, aber eigenständige Alte los, um sie für deren Bewegungsfreiheit zu bestrafen und ihren Mitfahrern einen Schrecken einzujagen." Neben ihr sitzen stets die Gleichen: "Wir brachen immer alle zusammen auf. Sie am Steuer. Er neben ihr. Jean-Elie, Anne und ich auf die Rückbank gequetscht." Der Ich-Erzähler ist der Jüngste. Er hatte sich entschlossen, als Kind bei der Großmutter, die ihr Zuhause nie zu Fuß verlässt, und den Geschwistern seines Vaters zu leben. Das Auto ist ein Fiat 500, "Joghurtbecher" genannt, den sie im Hof parkt, gleich neben dem Kücheneingang.
Diese Mutter und Großmutter ist adoptiert worden, "verkauft" vom eigenen Vater, einem morphiumsüchtigen Anwalt aus der Provinz. Unter dem Pseudonym Annie Lauran schreibt sie zahlreiche Bücher. Am Sonntagmorgen verkauft sie die kommunistische "Humanité Dimanche", geht zur Messe und am Nachmittag in die Rue des Rosiers: Bei Goldenberg gibt es die beste koschere Wurst. Jude ist ihr Mann, katholisch sind ihre Eltern, der Kommunistischen Partei gehört der Verlag, von dem ihre Autorenhonorare kommen.
Die erste genauere Datumsanzeige im Buch: Mai '68. Christophe Boltanski ist da sechs Jahre alt und das Benzin in Paris bereits knapp geworden. Sie fahren durch eine menschenleere Stadt. Im Auto haben sie Kleister und Plakate, die sie in der Stadt aufhängen wollen. Sie bewerben "Das unmögliche Leben von Christian Boltanski", des Onkels. Das war das Thema seiner ersten Ausstellung in Paris. Er ist ein berühmter Künstler geworden.
"Das Versteck" ist der Ort, an dem sich der Großvater Étienne Boltanski versteckt hatte. Seine Vorfahren stammten aus Odessa, sie kamen während der Dreyfus-Affäre nach Frankreich. Étienne Boltanski war Arzt, unter deutscher Besatzung wurde ihm die Ausübung des Berufs verweigert. Ganz offiziell verließ er seine Frau und ließ sich scheiden, haute ab und wurde zumindest von der Polizei, die ihn suchte und nach Drancy bringen wollte, nicht gefunden. Zu Frau und Familie war er sehr schnell zurückgekehrt. In der Pariser Wohnung lebte er zwischen 1942 und 1944 in einem 1,2 Meter hohen Verlies; nicht einmal die Kinder wussten davon, sie hätten sich verplappern können. In dieser Zeit wurde Christian Boltanski gezeugt - von einem Abwesenden, im Versteck - und am 6. September 1944, zwei Wochen nach der Befreiung der Stadt, geboren.
Er weigerte sich, in die Schule zu gehen, klammerte sich an die Straßenlaternen und "brüllte, als schleife man ihn zum Schlachthof". In den katholischen Einrichtungen, in die ihn die Eltern zu stecken versuchten, wurde er als "kleiner Rabbiner" isoliert. Sein Bruder Jean-Élie Boltanski, später ein bedeutender Linguist, kehrte erst nach vier Jahren Abwesenheit ins Gymnasium zurück. Auch ihm widmet der Neffe ein herrliches Porträt. Jean-Elie ist nach dem Tod der Eltern, "die einen Palast bewohnten und wie Clochards lebten", im Haus geblieben und in ihre Gemächer gezogen, in denen er kaum etwas veränderte - "wie man sich in eine Gruft zurückzieht". Von seinen Büchern hatten die Angehörigen keine Ahnung. Seine Mahlzeiten nimmt der Sprachwissenschaftler in der Küche ein, sie bestehen "aus einem Glas Rotwein, einem Stück Brot und einem Spiegelei, überzogen mit einer Schicht Harissa". Eine "gute Idee" nannte er das Projekt des Neffen, die Geschichte der Familie aufzuschreiben.
Der dritte Bruder, Luc Boltanski, der Vater des Autors und als Soziologe oft in einem Atemzug mit Pierre Bourdieu genannt, fehlte als Kind wochenlang in der Schule und irritierte, wenn er denn da war, durch seine geistige Abwesenheit. Die Lehrer vermuteten "eine Form von Kretinismus, erst im Alter von 15 Jahren stellte man seine Schwerhörigkeit fest", berichtet Christophe Boltanski.
Während der Kriegszeit war es durchaus klug, die Kinder zu Hause zu behalten und von einem Privatlehrer unterrichten zu lassen. Diese Aufgabe war unter anderem einem Monsieur Laigle anvertraut, der Jean-Elies Liebe zur Sprache weckte. Im September 1944 wurde nun Laigle verfolgt: von Säuberungskommandos, die in ihm einen Kollaborateur sahen. Bei den Boltanskis hatte der Hauslehrer immer wieder betont, dass es sich bei den Nazis doch vor allem um "Sozialisten" handle. Man wies ihm das Versteck des Hausherrn zu, das nun nicht mehr bewohnt wurde. Die Mahlzeiten nahm Monsieur Laigle mit der Familie ein. Als sich einmal im Hof ein Polizist bemerkbar machte, "sprangen Hausherr und Gast gemeinsam unter den Tisch".
"Das Versteck", von Tobias Scheffel präzise in sehr lesbares Deutsch übersetzt, ist der erste "Roman" des bekannten Journalisten Christophe Boltanski. Er wurde vor zwei Jahren mit dem Prix Fémina ausgezeichnet und ist ein weiteres literarisches Schlüsselwerk über die Irrungen und Wirrungen der französischen Vergangenheit. Anne, die jeweils im Fond des Autos neben dem Autor saß, war adoptiert worden und arbeitet heute als Fotografin unter dem Namen Anne Franksi. Zu einem Bildband, in dem sie sich selbst und andere Patienten bei der Dialyse porträtiert hat, schrieb ihr Bruder Christian das Vorwort. Die zahlreichen Bücher der Großmutter Annie Lauran sind weitgehend vergessen. Sie tragen Titel wie "Die Kinder von nirgendwo", "Die Insel der Heiligen Kindheit", "Der Usurpator" oder auch "Hitlers Mütze und die Zeit des Vergessens".
Ob die Großmutter überhaupt einen Führerschein besaß und, "falls ja, durch welche List sie ihn bekommen hatte", konnte Christophe Boltanski nicht in Erfahrung bringen. Es legt aber Wert auf die Feststellung, dass sie nie jemanden überfahren habe. Das Buch ist so überzeugend und mitreißend, dass der Leser den Eindruck hat, die Weltgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts sei als Rahmenhandlung für die Geschichte der vier Boltanski-Generationen inszeniert worden.
JÜRG ALTWEGG
Christophe Boltanski: "Das Versteck". Roman.
Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Carl Hanser Verlag, München 2017. 320 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Zeitgeschichte auf Mikroebene: Der französische Journalist Christophe Boltanski hat mit "Das Versteck" einen mitreißenden Roman über seine Familie geschrieben.
Das Versteck" ist ein komplett verrücktes Buch. Zum Roman, als der es kaschiert wird, fehlt ihm jegliche Fiktion - das Bemühen des Verfassers Christophe Boltanski um Objektivität und Authentizität geht so weit, dass er den winzigen Ort der Handlung mit kleinen Skizzen veranschaulicht. Er tut gut daran. Die Zeichnungen sind hilfreich für den Leser, dessen Vorstellungsvermögen vom Realitätsbezug der Geschichte überfordert wird. Gleichzeitig ist sie unendlich komisch. Geschrieben hat das Buch mit Boltanski ein weltweit gereister Journalist, der erzählt, wie ein Versteck noch Jahrzehnte nach seiner Räumung der Horizont einer außergewöhnlichen Familie bleibt. Die Handlung hat Christophe Boltanski, Jahrgang 1962, bei seinen Angehörigen recherchiert.
"Das Versteck" beginnt im Auto. Am Steuer sitzt eine alte Schachtel, sie leidet an Kinderlähmung und macht Jagd auf Fußgänger: "Mit wütender Lust raste sie am liebsten auf hinkende, aber eigenständige Alte los, um sie für deren Bewegungsfreiheit zu bestrafen und ihren Mitfahrern einen Schrecken einzujagen." Neben ihr sitzen stets die Gleichen: "Wir brachen immer alle zusammen auf. Sie am Steuer. Er neben ihr. Jean-Elie, Anne und ich auf die Rückbank gequetscht." Der Ich-Erzähler ist der Jüngste. Er hatte sich entschlossen, als Kind bei der Großmutter, die ihr Zuhause nie zu Fuß verlässt, und den Geschwistern seines Vaters zu leben. Das Auto ist ein Fiat 500, "Joghurtbecher" genannt, den sie im Hof parkt, gleich neben dem Kücheneingang.
Diese Mutter und Großmutter ist adoptiert worden, "verkauft" vom eigenen Vater, einem morphiumsüchtigen Anwalt aus der Provinz. Unter dem Pseudonym Annie Lauran schreibt sie zahlreiche Bücher. Am Sonntagmorgen verkauft sie die kommunistische "Humanité Dimanche", geht zur Messe und am Nachmittag in die Rue des Rosiers: Bei Goldenberg gibt es die beste koschere Wurst. Jude ist ihr Mann, katholisch sind ihre Eltern, der Kommunistischen Partei gehört der Verlag, von dem ihre Autorenhonorare kommen.
Die erste genauere Datumsanzeige im Buch: Mai '68. Christophe Boltanski ist da sechs Jahre alt und das Benzin in Paris bereits knapp geworden. Sie fahren durch eine menschenleere Stadt. Im Auto haben sie Kleister und Plakate, die sie in der Stadt aufhängen wollen. Sie bewerben "Das unmögliche Leben von Christian Boltanski", des Onkels. Das war das Thema seiner ersten Ausstellung in Paris. Er ist ein berühmter Künstler geworden.
"Das Versteck" ist der Ort, an dem sich der Großvater Étienne Boltanski versteckt hatte. Seine Vorfahren stammten aus Odessa, sie kamen während der Dreyfus-Affäre nach Frankreich. Étienne Boltanski war Arzt, unter deutscher Besatzung wurde ihm die Ausübung des Berufs verweigert. Ganz offiziell verließ er seine Frau und ließ sich scheiden, haute ab und wurde zumindest von der Polizei, die ihn suchte und nach Drancy bringen wollte, nicht gefunden. Zu Frau und Familie war er sehr schnell zurückgekehrt. In der Pariser Wohnung lebte er zwischen 1942 und 1944 in einem 1,2 Meter hohen Verlies; nicht einmal die Kinder wussten davon, sie hätten sich verplappern können. In dieser Zeit wurde Christian Boltanski gezeugt - von einem Abwesenden, im Versteck - und am 6. September 1944, zwei Wochen nach der Befreiung der Stadt, geboren.
Er weigerte sich, in die Schule zu gehen, klammerte sich an die Straßenlaternen und "brüllte, als schleife man ihn zum Schlachthof". In den katholischen Einrichtungen, in die ihn die Eltern zu stecken versuchten, wurde er als "kleiner Rabbiner" isoliert. Sein Bruder Jean-Élie Boltanski, später ein bedeutender Linguist, kehrte erst nach vier Jahren Abwesenheit ins Gymnasium zurück. Auch ihm widmet der Neffe ein herrliches Porträt. Jean-Elie ist nach dem Tod der Eltern, "die einen Palast bewohnten und wie Clochards lebten", im Haus geblieben und in ihre Gemächer gezogen, in denen er kaum etwas veränderte - "wie man sich in eine Gruft zurückzieht". Von seinen Büchern hatten die Angehörigen keine Ahnung. Seine Mahlzeiten nimmt der Sprachwissenschaftler in der Küche ein, sie bestehen "aus einem Glas Rotwein, einem Stück Brot und einem Spiegelei, überzogen mit einer Schicht Harissa". Eine "gute Idee" nannte er das Projekt des Neffen, die Geschichte der Familie aufzuschreiben.
Der dritte Bruder, Luc Boltanski, der Vater des Autors und als Soziologe oft in einem Atemzug mit Pierre Bourdieu genannt, fehlte als Kind wochenlang in der Schule und irritierte, wenn er denn da war, durch seine geistige Abwesenheit. Die Lehrer vermuteten "eine Form von Kretinismus, erst im Alter von 15 Jahren stellte man seine Schwerhörigkeit fest", berichtet Christophe Boltanski.
Während der Kriegszeit war es durchaus klug, die Kinder zu Hause zu behalten und von einem Privatlehrer unterrichten zu lassen. Diese Aufgabe war unter anderem einem Monsieur Laigle anvertraut, der Jean-Elies Liebe zur Sprache weckte. Im September 1944 wurde nun Laigle verfolgt: von Säuberungskommandos, die in ihm einen Kollaborateur sahen. Bei den Boltanskis hatte der Hauslehrer immer wieder betont, dass es sich bei den Nazis doch vor allem um "Sozialisten" handle. Man wies ihm das Versteck des Hausherrn zu, das nun nicht mehr bewohnt wurde. Die Mahlzeiten nahm Monsieur Laigle mit der Familie ein. Als sich einmal im Hof ein Polizist bemerkbar machte, "sprangen Hausherr und Gast gemeinsam unter den Tisch".
"Das Versteck", von Tobias Scheffel präzise in sehr lesbares Deutsch übersetzt, ist der erste "Roman" des bekannten Journalisten Christophe Boltanski. Er wurde vor zwei Jahren mit dem Prix Fémina ausgezeichnet und ist ein weiteres literarisches Schlüsselwerk über die Irrungen und Wirrungen der französischen Vergangenheit. Anne, die jeweils im Fond des Autos neben dem Autor saß, war adoptiert worden und arbeitet heute als Fotografin unter dem Namen Anne Franksi. Zu einem Bildband, in dem sie sich selbst und andere Patienten bei der Dialyse porträtiert hat, schrieb ihr Bruder Christian das Vorwort. Die zahlreichen Bücher der Großmutter Annie Lauran sind weitgehend vergessen. Sie tragen Titel wie "Die Kinder von nirgendwo", "Die Insel der Heiligen Kindheit", "Der Usurpator" oder auch "Hitlers Mütze und die Zeit des Vergessens".
Ob die Großmutter überhaupt einen Führerschein besaß und, "falls ja, durch welche List sie ihn bekommen hatte", konnte Christophe Boltanski nicht in Erfahrung bringen. Es legt aber Wert auf die Feststellung, dass sie nie jemanden überfahren habe. Das Buch ist so überzeugend und mitreißend, dass der Leser den Eindruck hat, die Weltgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts sei als Rahmenhandlung für die Geschichte der vier Boltanski-Generationen inszeniert worden.
JÜRG ALTWEGG
Christophe Boltanski: "Das Versteck". Roman.
Aus dem Französischen von Tobias Scheffel. Carl Hanser Verlag, München 2017. 320 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Das traurig-komische Dokument einer verrückten Familie , eingebettet in die noch verrücktere Zeitgeschichte ... Mit diesem Buch, von Tobias Scheffel elegant ins Deutsche übersetzt, hat der Enkel den Toten eine Bleibe aus Wörtern geschaffen, luftig, schön und einzigartig wie diejenigen, die daraus niemand mehr wird vertreiben können." Martina Meister, Die Welt, 26.01.18
"Christophe Boltanski referiert die merkwürdigen Gepflogenheiten seiner Sippe nüchtern und rückblickend mit viel Sympathie und Verständnis. Die Schrulligkeiten jedes einzelnen Familienmitglieds werden liebevoll gewürdigt. Die Familienaufstellung wird in allen (auch komischen) Details inszeniert. In ihrer einzigartigen Mischung aus Verwahrlosung, Lebensfreude, Gastlichkeit und Wagenburg-Mentalität ergeben 'die Bolts' einen höchst bemerkenswerten Lesestoff." Sigrid Löffler, Radio Bremen, 23.12.17
"Ein zärtliches, anrührendes Buch, durchaus auch mit einer Prise Humor. Zugleich erzählt es von der großen Tragödie des vorangegangenen Jahrhunderts, wie sie sich in einem winzigen Kosmos zugetragen hat." WDR Mosaik, 19.12.17
"Bisher kannte man nur Christian, den Künstler der Erinnerung, vor allem an den Holocaust. Nun erzählt der Neffe, wie es wirklich war, das irre Leben der Boltanskis in Paris, einer Familie, die zusammenklebte, schwankend zwischen Hochmut und und Angst. Voller Tragikomik und schnörkelloser Poesie." Susanne Kippenberger, Der Tagesspiegel, 10.12.17
"Das Buch ist so überzeugend und mitreißend, dass der Leser den Eindruck hat, die Weltgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts sei als Rahmenhandlung für die Geschichte der vier Boltanski-Generationen insziniert worden." Jürg Altwegg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.17
"Christophe Boltanski schreibt von den 'absonderlichen Verhaltensweisen exzentrischer Grossbürger', aber sein Buch hat nichts Episches. Schicht um Schicht und mit der nüchternen Sprache eines Historikers legt er die Vergangenheit frei. Er dringt zu dem vor, was in den Gesten der Menschen und in den Tapeten des Hauses gespeichert scheint. 'Das Versteck' ist eine Geschichte der Scham. Eine Geschichte davon, wie die Demütigung von den Gedemütigten Besitz ergriffen hat. Wie sie ihren Habitus verändert." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 18.11.17
"Ein feiner, taktvoller und kluger Debütroman."Buchkultur, Oktober/November 2017
"Eine Entdeckung!" Gerhild Heyder, Die Tagespost, 10.10.17
"Großartige Menschen und Porträts aus einem bewegten 20. Jahrhundert: ein Roman des Lebens, sehr reflektiert, meisterlich literarisch geschrieben (und ins Deutsche übersetzt von Martin Scheffel). Ein wichtiges Buch, das nur aus dem Frankreich des Marcel Proust kommen kann." Südwest Presse, 10.10.17
"Eine bemerkenswerte Roman-Neuerscheinung, ein Überraschungserfolg ... Die Leistung des Romans besteht darin, dass er in der Zeit vor- und zurückspringt und das außergewöhnliche Leben seiner Familie in vielen Einzelerzählungen entfaltet, die er dem Leser in Form von schillernden Mosaiksteinen zuwirft. Es gelingt ihm auf unterhaltsame Weise zu erzählen, wie sich die Boltanskis, unangepasste Schiffbrüchige, im Provisorium dauerhaft einrichten." Nora Karches, 3sat Kulturzeit, 04.10.17
"'Das Versteck' - ein ernstes, amüsantes, ein wunderbares Buch!" Mainpost, 09.09.17
"Was dieses Buch über das Versteck zu etwas Besonderem, ja Wunderbarem, macht, ist Christophe Boltanskis zugleich respektvoller wie tabuloser Blick ins Innerste der Familienbande ... Ein beeindruckendes literarisches Debüt, das einem vor Augen führt, aus was die große Geschichte und die kleinen Geschichten der Menschen in ihr gemacht sind." Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk Kultur, 29.08.17
"Liebevoll, ironisch und respektvoll umzingelt Boltanski die Fragen nach der fließenden Identität seiner Familie." Dominik Kamalzadeh, Der Standard, 14.08.17
"'Das Versteck' ist auch ein Buch über das Trauma des Holocausts und den Nachkriegsantisemitismus, es gibt untergründige Verbindungen zu den Büchern von Robert Bober und Georges Perec, zwei jüdische Autoren, die den Holocaust in Verstecken überlebten. Und es gibt all die Freunde, die permanent in der Rue de Grenelle vorbeikommen, Juden, die nach dem Krieg Großbürger und Parias in einem sind, Überlebende, existenzielle Schiffbrüchige." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 31.07.17
"Die feinen Zwischenräume zwischen dem Offenkundigen und dem Verborgenen erkundet Christophe Boltanski in seinem Familienroman auf wundersame Weise, ernst und amüsant. 'Das Versteck' ist eine großartige literarische Entdeckung." Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk Kultur, 28.07.17
"Christophe Boltanski referiert die merkwürdigen Gepflogenheiten seiner Sippe nüchtern und rückblickend mit viel Sympathie und Verständnis. Die Schrulligkeiten jedes einzelnen Familienmitglieds werden liebevoll gewürdigt. Die Familienaufstellung wird in allen (auch komischen) Details inszeniert. In ihrer einzigartigen Mischung aus Verwahrlosung, Lebensfreude, Gastlichkeit und Wagenburg-Mentalität ergeben 'die Bolts' einen höchst bemerkenswerten Lesestoff." Sigrid Löffler, Radio Bremen, 23.12.17
"Ein zärtliches, anrührendes Buch, durchaus auch mit einer Prise Humor. Zugleich erzählt es von der großen Tragödie des vorangegangenen Jahrhunderts, wie sie sich in einem winzigen Kosmos zugetragen hat." WDR Mosaik, 19.12.17
"Bisher kannte man nur Christian, den Künstler der Erinnerung, vor allem an den Holocaust. Nun erzählt der Neffe, wie es wirklich war, das irre Leben der Boltanskis in Paris, einer Familie, die zusammenklebte, schwankend zwischen Hochmut und und Angst. Voller Tragikomik und schnörkelloser Poesie." Susanne Kippenberger, Der Tagesspiegel, 10.12.17
"Das Buch ist so überzeugend und mitreißend, dass der Leser den Eindruck hat, die Weltgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts sei als Rahmenhandlung für die Geschichte der vier Boltanski-Generationen insziniert worden." Jürg Altwegg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.17
"Christophe Boltanski schreibt von den 'absonderlichen Verhaltensweisen exzentrischer Grossbürger', aber sein Buch hat nichts Episches. Schicht um Schicht und mit der nüchternen Sprache eines Historikers legt er die Vergangenheit frei. Er dringt zu dem vor, was in den Gesten der Menschen und in den Tapeten des Hauses gespeichert scheint. 'Das Versteck' ist eine Geschichte der Scham. Eine Geschichte davon, wie die Demütigung von den Gedemütigten Besitz ergriffen hat. Wie sie ihren Habitus verändert." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 18.11.17
"Ein feiner, taktvoller und kluger Debütroman."Buchkultur, Oktober/November 2017
"Eine Entdeckung!" Gerhild Heyder, Die Tagespost, 10.10.17
"Großartige Menschen und Porträts aus einem bewegten 20. Jahrhundert: ein Roman des Lebens, sehr reflektiert, meisterlich literarisch geschrieben (und ins Deutsche übersetzt von Martin Scheffel). Ein wichtiges Buch, das nur aus dem Frankreich des Marcel Proust kommen kann." Südwest Presse, 10.10.17
"Eine bemerkenswerte Roman-Neuerscheinung, ein Überraschungserfolg ... Die Leistung des Romans besteht darin, dass er in der Zeit vor- und zurückspringt und das außergewöhnliche Leben seiner Familie in vielen Einzelerzählungen entfaltet, die er dem Leser in Form von schillernden Mosaiksteinen zuwirft. Es gelingt ihm auf unterhaltsame Weise zu erzählen, wie sich die Boltanskis, unangepasste Schiffbrüchige, im Provisorium dauerhaft einrichten." Nora Karches, 3sat Kulturzeit, 04.10.17
"'Das Versteck' - ein ernstes, amüsantes, ein wunderbares Buch!" Mainpost, 09.09.17
"Was dieses Buch über das Versteck zu etwas Besonderem, ja Wunderbarem, macht, ist Christophe Boltanskis zugleich respektvoller wie tabuloser Blick ins Innerste der Familienbande ... Ein beeindruckendes literarisches Debüt, das einem vor Augen führt, aus was die große Geschichte und die kleinen Geschichten der Menschen in ihr gemacht sind." Cornelius Wüllenkemper, Deutschlandfunk Kultur, 29.08.17
"Liebevoll, ironisch und respektvoll umzingelt Boltanski die Fragen nach der fließenden Identität seiner Familie." Dominik Kamalzadeh, Der Standard, 14.08.17
"'Das Versteck' ist auch ein Buch über das Trauma des Holocausts und den Nachkriegsantisemitismus, es gibt untergründige Verbindungen zu den Büchern von Robert Bober und Georges Perec, zwei jüdische Autoren, die den Holocaust in Verstecken überlebten. Und es gibt all die Freunde, die permanent in der Rue de Grenelle vorbeikommen, Juden, die nach dem Krieg Großbürger und Parias in einem sind, Überlebende, existenzielle Schiffbrüchige." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 31.07.17
"Die feinen Zwischenräume zwischen dem Offenkundigen und dem Verborgenen erkundet Christophe Boltanski in seinem Familienroman auf wundersame Weise, ernst und amüsant. 'Das Versteck' ist eine großartige literarische Entdeckung." Sigrid Brinkmann, Deutschlandfunk Kultur, 28.07.17