Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg (Sportpädagogik), Veranstaltung: Abenteuer- und Erlebnispädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So lautet ein altes deutsches Sprichwort, welches auch noch in der heutigen Umgangssprache in verschiedensten Zusammenhängen gebraucht wird. In ihm kommt die Haltung zum Ausdruck, dass nur derjenige, der bereit ist einen Einsatz zu riskieren, auch eine Aussicht auf einen Gewinn hat. Was genau mit diesem Gewinn gemeint ist beziehungsweise worauf sich der Nichtgewinn bezieht, bleibt undefiniert. Der Sportwissenschafter, Psychologe, Philologe und Pädagoge SIEGBERT A.WARWITZ (2001) konkretisiert den Sinngehalt des Sprichworts in seiner Theorie vom "Leben in wachsenden Ringen". Ohne Wagnis gibt es keine (Weiter-)Entwicklung, so lautet seine These (ebd., S. 286; 2006, S. 101). Wer sich nicht wagt, der stagniert in seiner Entwicklung (2001, S. 286). Die Argumente für seine These bezieht WARWITZ (2001) überwiegend aus anthropologischen und teleologischen Betrachtungen zum menschlichen Dasein. Obwohl er den Entwicklungsbegriff explizit verwendet, begründet er seine These ohne entwicklungstheoretische Bezüge. Insofern erscheint es interessant, den Wagnis-Entwicklungs-Zusammenhang aus entwicklungstheoretischer Perspektive zu überprüfen. Die Neugier für eine Überprüfung dieses Zusammenhangs entspringt einem praxisbezogenen Interesse, wie auch schon der Titel dieser Arbeit vermuten lässt. Das Motiv dieser Arbeit ist ein praktischer Nutzen, die Anwendung des Wagnisses in einer pädagogischen Praxis mit Jugendlichen. Doch kann die Praxis, zumindest eine professionelle, ohne angemessene theoretische Begründungen nicht legitimiert werden. Dementsprechend soll das praktische Interesse in dieser Arbeit ein wenig an den Rand gestellt werden. Zwar wurde bereits von NEUMANN (1999) ein praktischer Ansatz vorgelegt, allerdings bezieht sich dieser ausschließlich auf den (Schul-)Sport. Die Begründungen beschränken sich jedoch überwiegend auf postulierte positive Persönlichkeitswirkungen, die bisher nicht hinreichend nachgewiesen wurden (NEUMANN 1999, S. 156). Deshalb soll in dieser Arbeit der Versuch unternommen werden das Wagnis entwicklungstheoretisch zu begründen. Das Ziel dieser Arbeit ist, aus entwicklungstheoretischer Perspektive nachzuvollziehen, inwiefern das Wagnis in der Entwicklung Jugendlicher eine Relevanz besitzt. [...]
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