Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 2,0, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Wahlbeobachtung in Inselstaaten, Sprache: Deutsch, Abstract: Taiwan teilt sein Wahlsystem für Parlamentswahlen mit nur wenigen anderen Staaten weltweit. Durch die taiwanesischen Clanstrukturen, Patron-Klientel-Beziehungen und damit verbundenen Faktionen hat sich eine bestimmte Vorgehensweise für Parteien, Kandidaten und Wähler im Vorfeld der Wahlen ergeben. Seit der Demokratisierung in Taiwan lässt sich eine Veränderung beobachten. Die derzeitige Regierung unter Chen Shuibian ist bemüht, die Faktionen einzudämmen - durch ein Gesetz, dass Stimmenkauf verbietet und strafbar macht -, die damit verbundene Korruption zu ersticken und endlich vollkommen freie Wahlen stattfinden zu lassen. Wie konnte es in Taiwan zu der momentanen Situation kommen, dass auch noch in einerseit mehreren Jahren vorhandenen und konsolidierten - Demokratie die Faktionen, besonders auf der lokalen Ebene aber auch bei den nationalen Parlamentswahlen, den Wahlausgang bestimmen? Diese Frage soll in der Arbeit beantwortet werden. Zu Beginn soll im zweiten Kapitel eine Zusammenfassung von grundlegenden Informationen über Taiwan gegeben werden, auch über die politische Kultur und das politische System. Im dritten Kapitel wird das taiwanesische Wahlsystem erläutert und auf die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sowie auf die Besonderheiten des Wahlsystems speziell in Taiwan eingegangen. Abschließend soll im vierten Kapitel das heutige Taiwan beschrieben und die oben gestellte Frage beantwortet werden.