Das Buch beschäftigt sich umfassend mit dem Thema Gott und enthält wie schon 'Gott im Leid' sehr viele wissenschaftliche Belege, erstaunlich viele muss man sagen. Was ich vermisst habe, ist etwas wesentlich Neues vom Autor selbst. So hätte er z. B. die Vollkommenheit Gottes sinnvoll einschränken
können, indem er die logischen Probleme des Vollkommenheitsbegriffes aufzeigt: Fehlerlosigkeit verengt…mehrDas Buch beschäftigt sich umfassend mit dem Thema Gott und enthält wie schon 'Gott im Leid' sehr viele wissenschaftliche Belege, erstaunlich viele muss man sagen. Was ich vermisst habe, ist etwas wesentlich Neues vom Autor selbst. So hätte er z. B. die Vollkommenheit Gottes sinnvoll einschränken können, indem er die logischen Probleme des Vollkommenheitsbegriffes aufzeigt: Fehlerlosigkeit verengt die Spielräume Gottes und zwingt in die nicht anzustrebende Perfektion.
Inhalte sind: Umstrittenheit, Entstehung und Geltung des Gottesbegriffes, Unbeschreibbarkeit Gottes, Reden von Gott in menschlichen Begriffen, Einwände gegen die Möglichkeit wahrer Rede von Gott, Gott als maximale Vollkommenheit, als Person und personaler Grund der Welt (Schöpfung), Allmacht und Allwissenheit, Allgegenwart und Ewigkeit, moralische Eigenschaften Gottes und die Frage nach der Existenz Gottes.
Es kommt ebenfalls zu kurz, dass Gott die erfahrenen Ungerechtigkeiten und das Leid der Geschöpfe in Folgewelten ausgleicht, was die Frage der Theodizee zumindest teilweise beantwortet.
Wen nicht stört, dass auch akademische Fragen wie "Kann Gott etwas bewirken, das er selbst nicht bewirken kann (z. B. Stein schaffen, den er nicht heben kann), findet in dem Buch den aktuellen wissenschaftlichen Stand. Gott ist natürlich nicht auf die Lichtgeschwindigkeit angewiesen, um einen Bezug zu jeder Entität im Universum aufzubauen, um einen weiteren (eher entbehrlichen) Punkt zu nennen.
Es gibt noch weitere Punkte, die das Buch vermissen lässt: Gott ist nichts fremd; er steht in ständigem Bezug zur Welt; es macht Sinn, dass auch Gott in der Zeit ist, um die Entscheidungen der Geschöpfe nicht vorwegzunehmen; Gottes Wort verändert sich zu jeder abgrenzbaren Epoche; Gott ist (mathematisch) unendlich und hat unendlich viele Welten geschaffen, von denen unsere Welt eine endliche ist; Gott hat für jede Welt göttliche Instanzen, die seine Belange für ihn regeln und für uns nicht von Gott unterscheidbar sind; unsere Welt ist eine Eingangswelt, in der wir uns zu bewähren haben usw. usf.