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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Hamburg (Institut für Sprachwissenschaft), Veranstaltung: Eigen- und Fremdräume im "Herzog Ernst", Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem mediävistischen Werk "Herzog Ernst" in der mittelhochdeutschen Fassung B. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Wald-Motiv aus raumtheoretischer Sicht. Angenommen wird, dass das Vorkommen des Waldes im "Herzog Ernst B" in seiner Semantisierung analog zur Entwicklung des Protagonisten steht. Dass er…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Universität Hamburg (Institut für Sprachwissenschaft), Veranstaltung: Eigen- und Fremdräume im "Herzog Ernst", Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem mediävistischen Werk "Herzog Ernst" in der mittelhochdeutschen Fassung B. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Wald-Motiv aus raumtheoretischer Sicht. Angenommen wird, dass das Vorkommen des Waldes im "Herzog Ernst B" in seiner Semantisierung analog zur Entwicklung des Protagonisten steht. Dass er durch den Wald lernt oder mit dem Wald wächst. Dass der Wald die Entwicklungssprünge des Helden umrahmt. Am Wald wird Fortschritt sichtbar, aber auch teilweise unbegründete (rückschrittliche?) Angst. Der Wald ist vielseitig, er ist groß und mächtig und wird wohl ob seiner Kraft und Dichte nicht zufällig eingesetzt sein, oder etwa doch? Zur Analyse des Waldes wird in dieser Arbeit die Raumtheorie des baltischen Strukturtheoretikers Jurij M. Lotman herangezogen. Um die vorliegenden, vermutlich unterschiedlichen semantischen Aufladungen des Waldes im "Herzog Ernst" greifbar zu machen, ist diese strukturelle Herangehensweise von großem Vorteil. Bewegungen und Oppositionen im Text, die somit in die Betrachtung einfließen, lassen eine fundierte Untersuchung des Motivs und seiner Ausprägungen zu. Die Anwendung des Lotmanschen Raummodell eignet sich für die Analyse eines Raummotivs, wie die hier vorliegende Arbeit es sich als Thema gesetzt hat. Neben der semantischen Aufladung des Waldes wird auch die Funktion des Raumes an sich untersucht. Daher sind die Kriterien der Kombination, der Sujethaftigkeit sowie der oppositionellen Aufladung höchst relevant. Die Bewegungen in diesem und Abgrenzungen zu anderen Räumen können weiteren Aufschluss auf den Text geben. Zunächst wird die Raumtheorie nach Lotman kurz vorgestellt, um anschließend in das mediävistische Werk "Herzog Ernst B" einzuführen. Dabei werden Genre, Inhalt und Struktur kurz erläutert. Nach diesen Grundlagen kommt es zum eigentlichen Kern der Arbeit, der Analyse des Waldes und seines Vorkommens im "Herzog Ernst B". Die Arbeit schließt mit einem kurzen Fazit. Der Wald trägt im "Herzog Ernst" eine Vielzahl von Bedeutungen: Mal wird der Fortschritt des Mittelalters illustriert, mal hat er einen schützenden Charakter, wieder an anderer Stelle bietet er eine Zone der Abgrenzung vom "Anderen", vom Ausgestoßenen und Nicht-Gesellschaftsfähigen. Er fungiert als Puffer und als Schwelle, das Motiv des Waldes ist sehr vielseitig.

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