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Drei Striche, so übereinandergelegt, dass sie einen Stern bilden. Dazu ein Halbkreis an jedem der sechs Enden der Figur. Wer dieses Geheimzeichen in ein Stück Eichenholz ritzt und es beim Fischen in seinem Boot versteckt, dem ist ein guter Fang sicher. Island zaubert. Mit schwarzer Kunst kennt man sich hier aus. Für alles gibt es Symbole, ob in Holz, Haut oder Knochen gekerbt, für vieles das rettende Wort oder Ritual, oft nicht mehr als ein Augenzwinkern und ein Lachen. Ohne Mut, Aberglauben und Heiterkeit sollte man es nicht aufnehmen mit dem Temperament der Natur, so lautet das Credo der Bevölkerung. Auch davon erzählt A. Kendra Greene in ihrem Buch über "Das Walmuseum, das Sie nie besuchen werden". Nicht viel mehr als dreihunderttausend Menschen leben auf der Insel. Um ihren Alltag und ihr Denken umfassend zu dokumentieren, haben sie allerdings gleich 265 Museen geschaffen. Etwa die in Hólmavík, einer Ortschaft in den Westfjorden, präsentierte Schau, die von Ängsten und Dämonen berichtet und von allerlei seltsamen Methoden, sie mithilfe von Hexerei zu bannen. A. Kendra Greene lässt sich von der Fülle mehr oder weniger skurriler Sammlungen inspirieren. Phallus- und Saga-Museum oder die Ausstellungen zu Vulkanen, Heringszügen, Trollen und Nordlichtern regen die amerikanische Essayistin an, die Magie Islands aufzuspüren und sie in einen bezaubernden, informativen und zugleich sehr persönlichen Reiseführer zu packen: Er verrückt uns den Blick. aber
"Das Walmuseum, das Sie nie besuchen
werden - Eine Reise nach Island" von A. Kendra Greene. Verlagsbuchhandlung Liebeskind, München 2022. 304 Seiten, einige Illustrationen. Gebunden, 24 Euro.
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