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Diesem Buch liegt die Vorstellung zugrunde, dass Erdöl eine nicht verme- bare, für viele Zwecke nutzbare und daher international umkämpfte Resso- ce ist, um deren Kontrolle sich ein komplexes und dynamisches System von Staaten, Unternehmen, Organisationen und Märkten herausgebildet hat, das man als Weltwirtschaft des Erdöls bezeichnen kann. Dieses System umfasst Öl verbrauchende Industrieländer und Öl exportierende Entwicklungsländer, multinationale Mineralölkonzerne aus den industriellen Importländern und Staatskonzerne aus den Exportländern, Märkte für Rohöl und Ölprodukte, sowie die OPEC…mehr

Produktbeschreibung
Diesem Buch liegt die Vorstellung zugrunde, dass Erdöl eine nicht verme- bare, für viele Zwecke nutzbare und daher international umkämpfte Resso- ce ist, um deren Kontrolle sich ein komplexes und dynamisches System von Staaten, Unternehmen, Organisationen und Märkten herausgebildet hat, das man als Weltwirtschaft des Erdöls bezeichnen kann. Dieses System umfasst Öl verbrauchende Industrieländer und Öl exportierende Entwicklungsländer, multinationale Mineralölkonzerne aus den industriellen Importländern und Staatskonzerne aus den Exportländern, Märkte für Rohöl und Ölprodukte, sowie die OPEC als internationales Kartell der Exportstaaten und Geg- macht zu den multinationalen Konzernen der Industrieländer. Dieses pol- ökonomische Netzwerk hat sich von den Vereinigten Staaten ausgehend mit fortschreitender Industrialisierung seit der Mitte des 19. Jahrhunderts an auf immer mehr Länder ausgedehnt und umfasst nahezu die ganze Welt. Die Globalisierung des Mineralölkomplexes kann aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Aus historischer Sicht ist vor allem der P- zess von Interesse, in dem Öl geschichtsmächtig wird und den Gang der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung beeinflusst. Historiker identi- zieren historische Weichenstellungen und rekonstruieren Entwicklungspfade, Kontinuitäten und Brüche. Geologen gehen von der Tatsache aus, dass es sich bei Erdöl um eine nicht vermehrbare Ressource handelt, die auf dem Globus ungleich verteilt ist und in den verschiedenen Regionen zu besti- baren Zeiten erschöpft sein wird. Auf der Basis theoretischer Überlegungen und empirischer Daten über Ölfunde, Fördermengen und Reserven ent- ckeln sie Hypothesen über den Produktionsverlauf und die statistische Rei- weite des Öls. Ökonomenbefassen sich vorrangig mit der In-Wert-Setzung und Bewertung des Erdöls.
Autorenporträt
Dr. Lutz Zündorf ist Professor für Wirtschafts- und Betriebssoziologie im Institut für Sozialwissenschaften der Leuphana Universität Lüneburg.
Rezensionen
"Die Lektüre des Buches 'Weltsystem des Erdöls' kann ausdrücklich empfohlen werden, da es neben grundlegenden wirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen sowie der Instrumentalisierung von Staaten, Konzernen und Marktkräften bei der Erschließung und Nutzung des Erdöls auch die aktuelle Diskussion um die Zukunft der erdölbasierten Wirtschaft anschneidet." -- Zeitschrift für Wirtschaftsgeographie, 2-2010