Das Werben des Lord MacKenzie ist der erste Roman, den ich von Jennifer Ashley lese. Es ist der zweite Band der Highland-Pleasures-Serie. Band eins erschien im September 2012 in deutscher Übersetzung ebenfalls bei LYX (Kein Lord wie jeder andere). Band 3 (Lord Camerons Versuchung) soll im August
2013 folgen. Laut Autorenseite gibt es noch sechs weitere Bände (noch nicht übersetzt).
Der Roman…mehrDas Werben des Lord MacKenzie ist der erste Roman, den ich von Jennifer Ashley lese. Es ist der zweite Band der Highland-Pleasures-Serie. Band eins erschien im September 2012 in deutscher Übersetzung ebenfalls bei LYX (Kein Lord wie jeder andere). Band 3 (Lord Camerons Versuchung) soll im August 2013 folgen. Laut Autorenseite gibt es noch sechs weitere Bände (noch nicht übersetzt).
Der Roman wartet mit Hauptfiguren auf, die ich so nicht erwartet hätte. Da gibt es Isabella, die mit ihrer überaus überraschenden Eheschließung für Aufsehen sorgte und dann mit der Trennung von ihrem Mann nachlegte. Sie offenbart sich als ernsthaft-selbstbewusste Frau. Von der oberflächlich anmutenden Hilflosigkeit, die weiblichen Figuren in diesem Genre oft anhaftet, ist nichts zu spüren. Mac wiederum ist kein Gentleman, sondern hat einige nicht sehr liebenswerte Eigenschaften. Wie überhaupt auch die übrigen MacKenzies nicht ganz ohne sein dürften. Mac MacKenzie jedenfalls ist Maler, der es mit der Treue nicht so genau nimmt, Freiraum schamlos ausnutzt und wesentlich mehr trinkt als ihm gut tut. Jedenfalls bis Isabella sich von ihm trennt. Die eigentliche Geschichte setzt jetzt erst an. Isabellas und Macs Wege kreuzen sich wieder und schnell wird klar, dass da noch etwas zwischen ihnen ist. Doch die gemeinsame Vergangenheit hat Isabella vorsichtig gemacht.
Eingangs der Kapitel können Ashleys LeserInnen jeweils kurz etwas aus dem früheren Leben der beiden in Form von Artikeln im Gesellschaftsteil einer Gazette aus der Sicht Dritter erfahren. Ansonsten offenbart sich das gegenwärtige Geschehen zusammen mit Rückblicken einmal aus Isabellas und dann wieder aus Macs Sicht. Die Beziehung der beiden erwacht zu neuem Leben, während man den Grund dafür erfährt, warum diese überhaupt im ersten Anlauf gescheitert ist.
Mit diesen beiden Figuren, wie auch mit den übrigen, konnte ich mich sehr schnell anfreunden. Sie wirken in die damalige Zeit passend und doch zeitlos modern. Aufgeschlossen und trotz Fehlern sympathisch. Menschlich echt versuchen sie zu retten, was zu retten ist, ohne sich ein zweites Mal die Finger zu verbrennen.
In diesem Genres scheint es nicht ohne Geheimnisse und gefährliche Situationen zu gehen. Auch Ashley bedient sich dieser Gestaltungselemente, scheint es doch jemand darauf abgesehen zu haben, Mac zu schaden. Doch speziell dieser Part scheint lediglich aus dem Bedürfnis entstanden zu sein, eine Gelegenheit für ein schnelleres Zusammenkommen von Isabella und Mac zu schaffen. Womöglich geht Ashley ja in einem weiteren Band der Reihe nochmals darauf ein, doch so wie dieser Handlungsfaden in Das Werben des Lord MacKenzie verarbeitet ist, erscheint er unbefriedigend offen oder schlicht überflüssig.
Als ich den Booklist-Kommentar zu dem Roman las (Ashley fesselt ihre Leser mit einer erotischen Geschichte voller komplexer Figuren), schwante mir Schlimmes. Denn, wie bereits in anderen Besprechungen erwähnt, sind mir in historischen Romanen erotische Andeutungen wesentlich lieber als explizite Beschreibungen. Doch obwohl Ashley tatsächlich wesentlich mehr als bloße Andeutungen in ihrer Geschichte verarbeitet, haben diese erfreulicherweise nicht störend auf mich gewirkt. So widersprüchlich sich das vielleicht auch lesen mag, sie dominieren trotz ihrer Häufigkeit den Roman glücklicherweise nicht und sind trotz aller Ausführlichkeit größtenteils wohltuend dezent.
Wohltuend anders und überraschend gut empfand ich Das Werben des Lord MacKenzie. Leider war die letzte Seite viel zu schnell erreicht. Der zweite Band der Highland-Pleasures-Serie hat mir eindeutig Lust auf den Vorgänger gemacht. Und den Nachfolger werde ich mir sicherlich auch holen, da mir der flüssige, leicht lesbare Schreibstil der Autorin ebenso gefällt wie ihre ungewöhnlichen Charaktere.
2013 Antje Jürgens (AJ)