Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1.3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Soziologie der Sexualität, Sprache: Deutsch, Abstract: Prostitution ist ein sehr medienwirksames Thema. Es ist überall und jeder Zeit präsent, nicht nur in Deutschland. Dabei ist es interessant zu sehen, wie das Thema Prostitution auch außerhalb Deutschlands behandelt wird und vor allem wie es rechtlich gehandhabt wird. In dieser Hausarbeit interessieren vor allem die beiden Länder Schweden und die Niederlande. Schweden, weil hier die Prostitution als ein Straftatbestand behandelt wird und die Niederlande, weil hier Prostitution als Gewerbe angemeldet werden und von jedermann frei ausgeübt werden kann. Hauptfragestellung dieser Hausarbeit wird sein: Wodurch unterscheidet sich das Wesen der Prostitution in den Niederlanden von dem in Schweden? Und wie kommt es, dass sich das „älteste Gewerbe der Welt“ in diesen beiden Ländern in Hinblick auf den heutigen Umgang damit so unterschiedlich entwickelt hat? Zu diesem Zweck soll zunächst eine kurze Einführung in die Geschichte der Prostitution gegeben werden. Hierbei werde ich mich auf das antike Rom, das frühe Byzanz, das Hochmittelalter mit einem kurzen Ausflug zu den Ansichten von Thomas von Aquin sowie die viktorianische Gesellschaft in England beschränken. In einem nächsten Schritt gilt es vor diesem Hintergrund die heutige Lage der Prostitution in den Niederlanden und in Schweden zu betrachten, wobei vor allem herausgearbeitet werden soll, worin genau die Unterschiede in der Handhabung bestehen und warum die beiden Länder solch differenzierte Umgangsweisen mit diesem sozialen Phänomen haben. Vor allem Schweden als eines der liberalsten Länder in sozialen Fragen ist hier von Interesse. Unter Rückgriff auf die dargestellte Entwicklung der Prostitution in den oben angesprochenen historischen Epochen soll ferner verdeutlicht werden, warum Schweden mit seiner Handhabung einen ziemlichen Extremfall in Europa und der Welt darstellt. Das abschließende Fazit soll zunächst zusammenfassend reflektieren sowie offene Fragen und Hinweise ansprechen.