Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Hort im Nibelungenlied war in der Mediävistik seit den 1950er Jahren immer wieder Gegenstand genauer Untersuchungen. Zuletzt hat Peter Göhler 1996 ausführlich die Funktion des Hortes im Nibelungenlied dargelegt. Weitere wichtige Arbeiten zum Hort und der sogenannten Hortfoderungsszene umfassen Hans Kuhns Kriemhilds Hort und Rache und Der Teufel im Nibelungenlied, Gerhard Eis Die Hortforderung und Werner Schröders Zum Problem der Hortfrage im Nibelungenlied. Im Mittelpunkt der Überlegungen dieser Mediävisten steht nicht der Hort an und für sich, sondern die Frage, ob und wie er die Handlung des Nibelungenliedes motiviert und welche Funktion er erfüllt, außerdem die Stoffgeschichte und die richtige Deutung der Hortforderungsszene. In der vorliegenden Arbeit soll eine andere Perspektive eingenommen werden und der Hort im Zentrum stehen, wobei der Ausgangspunkt das Verständnis des Hortes als Gegenstand ist. Um den Hort nachvollziehbar als Gegenstand klassifizieren zu können, ist ein Blick in die Historische Ethnologie nötig, welcher hier unter zuhilfenahme des Buchs Die Macht der Dinge von Karl-Heinz Kohl vollzogen wird. Am Schluss soll eine möglichst eindeutige Antwort auf die Frage gegeben werden, was der Hort ist, was sein Wesen ausmacht.