Die Bedeutung Johann Nikolaus Forkels für die Musikwissenschaft ist nie in Frage gestellt worden. Bislang beschränkte sich die Forschung jedoch auf seine historiographischen Arbeiten und zeichnete damit ein Bild, das der universalen Physiognomie seines Musikerseins nicht gerecht wird. Als Akademischer Musikdirektor in Göttingen verfolgte Forkel das Ziel, die Musikwissenschaft durch die planvolle Verfeinerung ihrer Methoden den übrigen geisteswissenschaftlichen Disziplinen gleichrangig an die Seite zu stellen, verlor dabei aber niemals den Kontakt zur musikalisch-künstlerischen Praxis. Diese Studie entfaltet erstmals das imponierend breite Spektrum seines musikalischen Denkens und Handelns und stellt ihn als eine der originärsten und prägendsten Musikerpersönlichkeiten der Spätaufklärung vor.