Die ersten Herbststürme jagen über Cornwalls Küste, und DI Collin Brown ist in melancholischer Stimmung. Seine Frau ist für mehrere Wochen verreist, er und die Kinder sind auf sich allein gestellt. Ausgerechnet jetzt wird er mit einem beunruhigenden Fall konfrontiert: Die sechzehnjährige Carla Wellington ist verschwunden. Collin versucht das Mädchen mithilfe von Hundertschaften und Freiwilligen zu finden, doch nach einigen Tagen fehlt immer noch jede Spur. Da stößt er auf einen ungeklärten Vermisstenfall, der sich vor acht Jahren im Nachbarort ereignete: Auch dort verschwand ein Mädchen nach einem Schulfest spurlos, auch sie war Mitglied des Schulorchesters und sehr begabt. Das kann kein Zufall sein. Doch gibt es eine Verbindung? Collin bleibt nicht mehr viel Zeit, wenn er Carlas Leben retten will ... Mit erstaunlicher Beobachtungsgabe und großem Gespür für die Psychologie ihrer Figuren leuchtet Iris Grädler die Leerstelle aus, die das Verschwinden eines Kindes in einer Familie hinterlässt. >Das Wüten der Stille< ist ebenso ein packender Kriminalroman wie ein einfühlsam erzähltes Familiendrama.
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buecher-magazin.deCarla Wellington ist verschwunden. Nach einem Konzert an der John-Betjeman-Highschool taucht die 16-Jährige noch in der Disco auf. Anschließend scheint sie wie vom Erdboden verschluckt. DJ Collin Brown, Chef der Polizeistation von Cambrenne, einem verschlafenen Nest in Cornwall, ist über den Fall alles andere als glücklich. Ehefrau Kathryn macht Yoga-Urlaub in Thailand, er ist mit den Kindern allein zu Haus. Und dann weist Carlas Abtauchen auch noch fatale Ähnlichkeiten mit einem lange zurückliegenden Fall auf: Vor acht Jahren verschwand die 16-jährige Jenifer, ebenfalls Schülerin an der John-Betjeman-Highschool, ebenfalls Mitglied des Schulorchesters. Für Collin Brown und seine Mannschaft ist "Das Wüten der Stille" bereits der dritte Fall. Iris Grädler erzählt die verzwickte und hochspannende Geschichte aus mehreren Perspektiven. Auf diese Weise entsteht ein komplexes Bild der Geschehnisse. Widersprüche und kleine Lügen werden aufgedeckt, jeder scheint verdächtig, bei dem Verschwinden der beiden jungen Frauen die Hand im Spiel gehabt zu haben. Auch wenn der Täter letztendlich einer ist, den niemand im Fokus hatte. Manche Frage bleibt am Ende offen, was nicht einmal DJ Brown stört. Alles in allem eine überzeugende Story, gut erzählt und geschickt komponiert.
© BÜCHERmagazin, Petra Pluwatsch
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