Zweihundert Jahre nach dem Tod des Tiroler „Volkshelden“ Andreas Hofer fanden im Jahr 2009, wie regelmäßig zuvor, in ganz Tirol zahlreiche und von ihrer Intention und Umsetzung her verschiedene (Gedenk-)Veranstaltungen statt. Auch viele Vereine und Privatpersonen in der Gemeinde Dölsach (Osttirol) beteiligten sich an der Vorbereitung, Organisation und Realisierung von Projekten, wie bspw. einer mehrtägigen Lesung aus dem Alten Testament, der „Installation Leichenfeld“, der Errichtung des „Tiroler Feueradlers“ in den Lienzer Dolomiten oder der öffentlichen Vorführung von Videoportraits betagter Menschen aus dem Dorf, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen für die Zukunft festhalten ließen.
Erinnerungsjahre, wie das Jahr 2009, dienen nicht selten der Reproduktion von (scheinbar) Gewußtem, von Mythen, die sich um Personen wie Andreas Hofer oder die besagte Tapferkeit seiner „Mandr“ und das so genannte heilige Tiroler Volk rank(t)en. Sie ermöglichen die Besinnung auf „traditionelle“ Werte (von wem und wie immer diese auch definiert werden) und tragen (in unterschiedlichem Ausmaß und zu unterschiedlichen Zeiten) zur Erneuerung bzw. zur Stärkung des Wir-Gefühls bei, das mitunter im sprichwörtlichen „Pisch a Tiroulr, pisch a Mentsch!“ überdeutlich zum Ausdruck kommt.
Der kritischen Auseinandersetzung mit Fragen zu Tiroler Identität und Kulturtransfer (im und aus dem „Heiligen Land Tirol“) war eine wissenschaftliche Tagung gewidmet. Die am 21. Juni 2009 gehaltenen Vorträge liegen nun in diesem Sammelband vor.
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