Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Musikwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Seminar: Stimmen der Welt - Welt der Stimme, Sprache: Deutsch, Abstract: Nirgends sonst findet man eine solche Überzahl an glatt rasierten Männern mit langen Haaren, wie auf den Musikbühnen der modernen, westlichen Welt. Egal ob Heavy Metal, Hip-Hop oder sanfter Popgesang - unabhängig vom Sender hört man gleichermaßen Männer und Frauen in höchsten Registern oder mit teils stark verfremdeten Stimmen singen. Bei manchen Künstlern lässt sich das Geschlecht weder äußerlich, noch vom Klang der Stimme eindeutig bestimmen, manche widersprechen den konventionellen Zuschreibungen auf die eine oder andere Art völlig. Wieder andere - oder auch dieselben - Sängerinnen und Sänger betonen ganz gezielt ihr eigenes Geschlecht und sind auf CD-Covers und in Musik-Videos vorwiegend in sexuell konnotierten Posen und Kleidungsstücken zu sehen. So vielschichtig und vielseitig all diese Phänomene auch geartet sein mögen, festzuhalten bleibt, dass Musik und Geschlecht in der Pop-Welt nicht zu trennen sind. Ebenso wenig kann man die ursprünglich rein musikalische Szene heutzutage noch losgelöst von Vermarktung, Außenbild und medialer Präsenz der Sänger betrachten. Popmusik ist also keine rein akustische Erscheinung. Deshalb lohnt sich über den Blick auf Gesangstechniken und Stimmenverfremdungsmechanismen hinaus auch der Blick auf Aussehen, öffentliches Auftreten und Selbstverständnis der zu Kultfiguren stilisierten Prominenten. Dabei ist eine Dominanz von androgynen Künstlern und dem Einsatz von Techniken zum Verstellen von Stimme deutlich festzustellen. Doch was für Ursachen und welche Bedeutung hat dieses Phänomen und wie könnte es sich weiter entwickeln? Diesen Fragen nachzugehen, soll Schwerpunkt dieser Auseinandersetzung sein. Um das Thema dieser Arbeit grundlegend zu konkretisieren, wird im ersten Kapitel der weitreichende Begriff der ,Popmusik' beleuchtet und für die Bedürfnisse dieser Untersuchung neu definiert. Im anschließenden Kapitel geht es konkret um Techniken zum Verstellen von Stimmen, wobei das ,Falsett' aufgrund seiner herausragenden Bedeutung entsprechend umfangreich betrachtet wird. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Androgynität und dessen Einfluss auf die Popmusik. Im vorletzten Kapitel geht es darum, einen Zusammenhang zwischen verstellten Stimmen, Androgynität und Popmusik herzustellen und eine gemeinsame Entwicklung aufzuzeigen und zu begründen. Abschließend werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und es wird versucht, einen Ausblick auf den weiteren Verlauf der beschriebenen Entwicklung zu geben.
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