Gegen den Big-Other-Kapitalismus ist Big Brother harmlos. Die Menschheit steht am Scheideweg, sagt die Harvard-Ökonomin Shoshana Zuboff. Bekommt die Politik die wachsende Macht der High-Tech-Giganten in den Griff? Oder überlassen wir uns der verborgenen Logik des Überwachungskapitalismus? Wie reagieren wir auf die neuen Methoden der Verhaltensauswertung und -manipulation, die unsere Autonomie bedrohen? Akzeptieren wir die neuen Formen sozialer Ungleichheit? Ist Widerstand ohnehin zwecklos? Zuboff bewertet die soziale, politische, ökonomische und technologische Bedeutung der großen Veränderung, die wir erleben. Sie zeichnet ein unmissverständliches Bild der neuen Märkte, auf denen Menschen nur noch Quelle eines kostenlosen Rohstoffs sind - Lieferanten von Verhaltensdaten. Noch haben wir es in der Hand, wie das nächste Kapitel des Kapitalismus aussehen wird. Meistern wir das Digitale oder sind wir seine Sklaven? Es ist unsere Entscheidung! Zuboffs Buch liefert eine neue Erzählung des Kapitalismus. An ihrer Deutung kommen kritische Geister nicht vorbei.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2018Wir sind Labortiere in einem Feldversuch
Im Kreislauf der Daten und Verhaltenssteuerungen: Shoshana Zuboff analysiert den Überwachungskapitalismus und zeigt, was er mit uns anstellt.
Man mag sich im Westen über die chinesischen Bürger wundern, die sich widerstandslos einem Sozialpunktesystem unterwerfen, das ihr Verhalten bis ins Kleinste belohnt und bestraft. Und darüber aus den Augen verlieren, dass man selbst nicht viel besser verfährt, nur dass die Überwachung im Westen im Namen der unternehmerischen Freiheit erfolgt, ihre Kunden über Konsumanreize zu steuern, und deren Freiheit, sich verführen zu lassen. Schon bald war klar, dass sich dagegen kein breiter Widerstand formieren würde. Warum das so ist, arbeitet Shoshana Zuboff, seit langem eine markante Stimme in der Internetdebatte, bestechend klar heraus.
Die Harvard-Ökonomin lässt drei Komplexe ineinanderfließen, um die seltsame Verhaltensstarre zu erklären: den Neoliberalismus, die behavioristische Verhaltenslehre und die neuen Analysetechniken. Der Neoliberalismus hat laut Zuboff einem manipulativen Geschäftsmodell zur Durchsetzung verholfen, das in den Anfängen auf unternehmerischer wie politischer Seite hoch umstritten war. Der elfte September tat ein Übriges, die politischen Anstrengungen zur sozialen Einhegung der Digitalökonomie zu ersticken. Es war keineswegs klar, schließt Zuboff, dass sich mit Google als Pionier ein Spitzelkapitalismus auf den Weg machen würde, der heute immer mehr Branchen erfasst.
Das Buch hat seine besondere Stärke in der Herleitung der Überwachungsökonomie aus dem Geist eines überschießenden Objektivismus. Das von aller inneren Erfahrung bereinigte Menschenbild des Behaviorismus ist bei Zuboff die Matrix der algorithmischen Kontrolle. Facebook und Konsorten sind die technischen Vollstrecker von B.R. Skinners damals noch auf das Labor beschränktem Traum der totalen Konditionierung. Skinner verachtete die Demokratie, die für ihn auf der Illusion von Freiheit und Würde basierte.
Freiheit und Würde sind auch im Weltbild von Tech-Visionären wie Alex Pentland, dem Erfinder von Google Glass, Fremdwörter und werden von den Tech-Firmen praktisch durch Raubbau an den Grundrechten negiert. Die Tech-Ideologie ist deshalb nicht freiheitlich, sondern ebenso wie das chinesische Modell kollektivistisch geprägt. Sie zielt auf die Steuerbarkeit des Individuums über eine kollektive Rechenintelligenz. Google-Gründer Larry Page hat klar formuliert, dass er daraus einen universalen Auftrag zur technologischen Umgestaltung der Gesellschaft ableitet.
Die politischen Ambitionen eines Mark Zuckerberg, der immer mal wieder als Präsidentschaftskandidat ins Spiel gebracht wird, sind deshalb mit keinem festen politischen Programm verbunden, außer dem, die Gesellschaft so zu gestalten, dass sie ideal auf die Gewinnabsichten seines Geschäftsmodells ausgerichtet sind; das erfordert die Produktion von vorhersagbaren Individuen. Denn mit dem Verkauf von Verhaltensvorhersagen machen die Tech-Firmen ihre Gewinne.
Zuboff wendet diese Erkenntnis auf China zurück. Während der chinesische Staat auf die technologische Kontrolle einer Gesellschaft abziele, die nach dem maoistischen Traditionsverlust und einem eruptiven Kapitalisierungsprozess von Misstrauen beherrscht ist, gehe es im Westen um gewinnorientierte Steuerung durch Konsum. Politisch ist das westliche Modell laut Zuboff radikal indifferent, sägt aber an den politischen Institutionen, weshalb unklar ist, mit welchem politischen System es sich in Zukunft verbindet.
Zuboff lässt wenig Zweifel daran, dass eine Demokratie diese Ausprägung des Kapitalismus auf Dauer nicht überleben kann. Die größte Gefahr geht für sie nicht von der Entmachtung politischer Institutionen aus, sondern von der Entmündigung des eigentlichen Souveräns, des Staatsvolks. Man muss hier niemanden vom Sockel stürzen, das machen die User schon selbst. Wie weit deren innere Transformation schon fortgeschritten ist, zeigt sich am ausbleibenden Widerstand. In den achtziger Jahren schlug den behavioristischen Anschauungen noch Abscheu entgegen, ihre technologischen Erben treiben nur noch wenige auf die Barrikaden.
Für Zuboff beweist das den ungeheuren Erfolg der Neuen Ökonomie bei der Ausbeutung innerer Erfahrung. Das Individuum verlasse den Überwachungskreislauf innerlich entleert, von seinem metrischen Abbild erschlagen. User sind für Zuboff Labortiere in einem globalen Feldversuch, dessen Ergebnisse unmittelbar in die Praxis übertragen werden. Wie wörtlich das zu nehmen ist, zeigt sie an Facebooks Emotionserkennung. Um Phasen der Schwäche zu erkennen und darüber den idealen Moment für Kaufanreize zu ermitteln, hat Facebook Tausende australische Schüler heimlich ausspioniert.
Hier geht es nicht nur um Werbeangebote, die man annehmen oder ablehnen könnte, sondern um großflächige Verhaltensmodellierung, die einen bestimmten Lebensstil kopiert. Wenn das Internet der Dinge heraufzieht, wird die Überwachungsökonomie juristisch nicht mehr zu kontrollieren sein. Sie ist es wohl heute schon nicht mehr. Zuboff rechnet vor, dass für einen Thermostat von Google Nest schon heute tausend stillschweigende Verträge zu überprüfen wären.
Die gesellschaftspolitischen Konflikte unserer Zeit sind in dieser Perspektive nur eine Vorderbühne, auf der sich die Akteure gegenseitig diffuse Ängste zuschieben, die angesichts der opaken Überwachungsstrukturen nur zu berechtigt sind. Hier zeigt sich das großes Geschick der Tech-Fürsten, das emanzipatorische Vokabular - Teilhabe, Ermächtigung, Selbstbestimmung - umzudeuten und euphemistisch auf Prozesse anzuwenden, die das Gegenteil bewirken. Der größte Coup der Tech-Firmen war es, die kritische Intelligenz auf ihr eigenes Terrain zu locken, wo sie die Affekte und Ängste schürt, die sie zu kritisieren meint. Die Rückseite des objektivierten Selbst wendet sich als wirrer, nach allen Seiten austeilender Subjektivismus nach außen.
Man kann Zuboff nur darin zustimmen, dass die soziale Einhegung der Plattformökonomie einzig durch konsequente Gesetzgebung zu erreichen ist und nicht durch die Beteiligung der User, was das ausbeuterische Modell nur bestätigen würde. Die Tech-Firmen werden sich jeder Regulierung schon deshalb widersetzen, weil sie nicht anders können. Die KI-Algorithmen sind zur Verbesserung ihrer Treffsicherheit auf immer mehr Daten angewiesen und die Firmen auf immer besser vorhersagbares Verhalten, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Wenn es gelänge, die Plattformen und die Branchen, die ihr Modell aufgegriffen haben, durch konsequente Gesetzgebung zu zivilisieren, würde sich ein Teil des Populismusproblems wohl von selbst erledigen. Zuboffs weitsichtiges und mutiges Buch ist ein Ansporn, diese Schlacht zu schlagen. Vielleicht kommt seine Botschaft in der Sprache der IT-Ökonomie besser an: Es geht hier um dich!
THOMAS THIEL
Shoshana Zuboff: "Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus".
Aus dem Englischen von Bernhard Schmid.
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2018. 727 S., geb., 29,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Im Kreislauf der Daten und Verhaltenssteuerungen: Shoshana Zuboff analysiert den Überwachungskapitalismus und zeigt, was er mit uns anstellt.
Man mag sich im Westen über die chinesischen Bürger wundern, die sich widerstandslos einem Sozialpunktesystem unterwerfen, das ihr Verhalten bis ins Kleinste belohnt und bestraft. Und darüber aus den Augen verlieren, dass man selbst nicht viel besser verfährt, nur dass die Überwachung im Westen im Namen der unternehmerischen Freiheit erfolgt, ihre Kunden über Konsumanreize zu steuern, und deren Freiheit, sich verführen zu lassen. Schon bald war klar, dass sich dagegen kein breiter Widerstand formieren würde. Warum das so ist, arbeitet Shoshana Zuboff, seit langem eine markante Stimme in der Internetdebatte, bestechend klar heraus.
Die Harvard-Ökonomin lässt drei Komplexe ineinanderfließen, um die seltsame Verhaltensstarre zu erklären: den Neoliberalismus, die behavioristische Verhaltenslehre und die neuen Analysetechniken. Der Neoliberalismus hat laut Zuboff einem manipulativen Geschäftsmodell zur Durchsetzung verholfen, das in den Anfängen auf unternehmerischer wie politischer Seite hoch umstritten war. Der elfte September tat ein Übriges, die politischen Anstrengungen zur sozialen Einhegung der Digitalökonomie zu ersticken. Es war keineswegs klar, schließt Zuboff, dass sich mit Google als Pionier ein Spitzelkapitalismus auf den Weg machen würde, der heute immer mehr Branchen erfasst.
Das Buch hat seine besondere Stärke in der Herleitung der Überwachungsökonomie aus dem Geist eines überschießenden Objektivismus. Das von aller inneren Erfahrung bereinigte Menschenbild des Behaviorismus ist bei Zuboff die Matrix der algorithmischen Kontrolle. Facebook und Konsorten sind die technischen Vollstrecker von B.R. Skinners damals noch auf das Labor beschränktem Traum der totalen Konditionierung. Skinner verachtete die Demokratie, die für ihn auf der Illusion von Freiheit und Würde basierte.
Freiheit und Würde sind auch im Weltbild von Tech-Visionären wie Alex Pentland, dem Erfinder von Google Glass, Fremdwörter und werden von den Tech-Firmen praktisch durch Raubbau an den Grundrechten negiert. Die Tech-Ideologie ist deshalb nicht freiheitlich, sondern ebenso wie das chinesische Modell kollektivistisch geprägt. Sie zielt auf die Steuerbarkeit des Individuums über eine kollektive Rechenintelligenz. Google-Gründer Larry Page hat klar formuliert, dass er daraus einen universalen Auftrag zur technologischen Umgestaltung der Gesellschaft ableitet.
Die politischen Ambitionen eines Mark Zuckerberg, der immer mal wieder als Präsidentschaftskandidat ins Spiel gebracht wird, sind deshalb mit keinem festen politischen Programm verbunden, außer dem, die Gesellschaft so zu gestalten, dass sie ideal auf die Gewinnabsichten seines Geschäftsmodells ausgerichtet sind; das erfordert die Produktion von vorhersagbaren Individuen. Denn mit dem Verkauf von Verhaltensvorhersagen machen die Tech-Firmen ihre Gewinne.
Zuboff wendet diese Erkenntnis auf China zurück. Während der chinesische Staat auf die technologische Kontrolle einer Gesellschaft abziele, die nach dem maoistischen Traditionsverlust und einem eruptiven Kapitalisierungsprozess von Misstrauen beherrscht ist, gehe es im Westen um gewinnorientierte Steuerung durch Konsum. Politisch ist das westliche Modell laut Zuboff radikal indifferent, sägt aber an den politischen Institutionen, weshalb unklar ist, mit welchem politischen System es sich in Zukunft verbindet.
Zuboff lässt wenig Zweifel daran, dass eine Demokratie diese Ausprägung des Kapitalismus auf Dauer nicht überleben kann. Die größte Gefahr geht für sie nicht von der Entmachtung politischer Institutionen aus, sondern von der Entmündigung des eigentlichen Souveräns, des Staatsvolks. Man muss hier niemanden vom Sockel stürzen, das machen die User schon selbst. Wie weit deren innere Transformation schon fortgeschritten ist, zeigt sich am ausbleibenden Widerstand. In den achtziger Jahren schlug den behavioristischen Anschauungen noch Abscheu entgegen, ihre technologischen Erben treiben nur noch wenige auf die Barrikaden.
Für Zuboff beweist das den ungeheuren Erfolg der Neuen Ökonomie bei der Ausbeutung innerer Erfahrung. Das Individuum verlasse den Überwachungskreislauf innerlich entleert, von seinem metrischen Abbild erschlagen. User sind für Zuboff Labortiere in einem globalen Feldversuch, dessen Ergebnisse unmittelbar in die Praxis übertragen werden. Wie wörtlich das zu nehmen ist, zeigt sie an Facebooks Emotionserkennung. Um Phasen der Schwäche zu erkennen und darüber den idealen Moment für Kaufanreize zu ermitteln, hat Facebook Tausende australische Schüler heimlich ausspioniert.
Hier geht es nicht nur um Werbeangebote, die man annehmen oder ablehnen könnte, sondern um großflächige Verhaltensmodellierung, die einen bestimmten Lebensstil kopiert. Wenn das Internet der Dinge heraufzieht, wird die Überwachungsökonomie juristisch nicht mehr zu kontrollieren sein. Sie ist es wohl heute schon nicht mehr. Zuboff rechnet vor, dass für einen Thermostat von Google Nest schon heute tausend stillschweigende Verträge zu überprüfen wären.
Die gesellschaftspolitischen Konflikte unserer Zeit sind in dieser Perspektive nur eine Vorderbühne, auf der sich die Akteure gegenseitig diffuse Ängste zuschieben, die angesichts der opaken Überwachungsstrukturen nur zu berechtigt sind. Hier zeigt sich das großes Geschick der Tech-Fürsten, das emanzipatorische Vokabular - Teilhabe, Ermächtigung, Selbstbestimmung - umzudeuten und euphemistisch auf Prozesse anzuwenden, die das Gegenteil bewirken. Der größte Coup der Tech-Firmen war es, die kritische Intelligenz auf ihr eigenes Terrain zu locken, wo sie die Affekte und Ängste schürt, die sie zu kritisieren meint. Die Rückseite des objektivierten Selbst wendet sich als wirrer, nach allen Seiten austeilender Subjektivismus nach außen.
Man kann Zuboff nur darin zustimmen, dass die soziale Einhegung der Plattformökonomie einzig durch konsequente Gesetzgebung zu erreichen ist und nicht durch die Beteiligung der User, was das ausbeuterische Modell nur bestätigen würde. Die Tech-Firmen werden sich jeder Regulierung schon deshalb widersetzen, weil sie nicht anders können. Die KI-Algorithmen sind zur Verbesserung ihrer Treffsicherheit auf immer mehr Daten angewiesen und die Firmen auf immer besser vorhersagbares Verhalten, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Wenn es gelänge, die Plattformen und die Branchen, die ihr Modell aufgegriffen haben, durch konsequente Gesetzgebung zu zivilisieren, würde sich ein Teil des Populismusproblems wohl von selbst erledigen. Zuboffs weitsichtiges und mutiges Buch ist ein Ansporn, diese Schlacht zu schlagen. Vielleicht kommt seine Botschaft in der Sprache der IT-Ökonomie besser an: Es geht hier um dich!
THOMAS THIEL
Shoshana Zuboff: "Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus".
Aus dem Englischen von Bernhard Schmid.
Campus Verlag, Frankfurt/New York 2018. 727 S., geb., 29,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
»Die Präzision, mit der Zuboff die Akteure und Mechanismen freilegt und vor gesellschaftlichen Auswirkungen warnt, macht das Buch zu einem Standardwerk zu einer der grossen Fragen unserer Zeit: Wie soll die Politik mit »Datenkraken« umgehen?« Neue Zürcher Zeitung, 22.04.2020 »Wenn die Bedeutung eines Buches daran gemessen wird, wie effektiv es die Welt beschreibt, in der wir uns befinden, und wie viel Potenzial es hat, diese Welt zu verändern, dann ist es meiner Meinung nach das wichtigste Buch, das in diesem Jahrhundert veröffentlicht wird.« Zadie Smith, The Guardian, 21.09.2019 »Haben Sie auch das Gefühl, dass irgendwas mit der Art, wie Facebook, Google und die anderen Giganten uns als Bürger und User behandeln, falsch ist? Harvard-Professorin Shoshana Zuboff hat diesem Gefühl nach jahrelanger Recherche einen Namen gegeben: Überwachungskapitalismus.« Christoph Sackmann, Focus Online, 26.03.2019 »Die erzählerische Ruhe, von der [Zuboffs] materialreiches Buch lebt, machen es indes zu einer noch viel bestürzenderen Untersuchung. Mit dieser Radikalität hat noch niemand den Totalitarismus einer 'Dritten Moderne' beschrieben, die ihre Zeitgenossen einer umfassenden 'Dressur' unterwirft.« Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel, 21.11.2018 »Die Machtfrage lautet: Wie können Menschen den Datendealern der Monopole wirksam entgegentreten?« Elisabeth von Thadden, DIE ZEIT, 22.11.2018 »Zuboffs Buch liefert eine neue Erzählung des Kapitalismus.«, Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT, 24.10.2018 »Ein [...] Buch voller Philosophie und Geschichtswissenschaft, für eine ungewöhnliche Inspirationsreise mit Denkern wie Jean-Paul Sartre, Hannah Arendt oder Theodor W. Adorno, für eine anthropologische Abrechnung mit den Auswüchsen im System rund um Google, den Pionier dieser neuen Welt. [...] Shoshana Zuboff ist vielleicht die gefährlichste, weil intelligenteste Gegnerin der Allmacht von der amerikanischen Westküste.« Hans-Jürgen Jakobs, Handelsblatt, 26.10.2018 »Die Harvard-Ökonomin schreibt so gut, dass man endlich versteht, worüber alle schon so lange reden: Wie genau unser Verhalten manipuliert wird - und was man dagegen machen könnte.« Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25.11.2018 »Ich halte es für eines der wichtigsten Bücher des Jahres.« Ingrid Brodnig, profil.at, 19.12.2018 »Wir leben im Überwachungskapitalismus. Hier wird dieser Begriff in so vielen Facetten ausgeleuchtet wie in keinem anderen mir bekannten Werk zum Thema.« Armin Thurnher, Falter, 10.10.2018 »Zuboff zeigt, wie seit Jahren das Wesen des Menschen durch algorithmische Steuerung modifiziert und geformt wurde. Es geschah nach dem Vorbild dieser Algorithmen selbst: nach Zurechenbarkeit. Mithilfe der Maschinen automatisieren die Überwachungskapitalisten den Menschen und erschaffen ihn nach dem Abbild der Maschinen.« Kai Schlieter, Berliner Zeitung, 03.11.2018 »Zuboffs Buch ist [...] analytisch, wortgewaltig und - für den Text einer Wissenschafterin - überraschend kämpferisch. Als emeritierte Professorin will sie nicht nur analysieren, sondern der Nachwelt auch Werkzeuge in die Hand geben, die Zukunft aktiv mitzugestalten.« Sarah Genner, NZZ am Sonntag, 09.12.2018 »Zuboffs weitsichtiges und mutiges Buch ist ein Ansporn, diese Schlacht zu schlagen. Vielleicht kommt seine Botschaft in der Sprache der IT-Ökonomie besser an: Es geht hier um dich!« Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.10.2018 »Der schiere Umfang an Wissen, den Shoshana Zuboff brillant zu einer schlüssigen Erzählung zusammenführt, beeindruckt - ein ganz außergewöhnliches Buch.« Vera Linß, Deutschlandfunk Kultur, 08.10.2018 »Zuboff [...] ist eine wortgewaltige Kritikerin der Plattformökonomie. [...] Schonungslos legt sie die manipulativen und teils menschenverachtenden Geschäftspraktiken der Tech-Konzerne offen. Kenntnisreich und für den Leser allgemein verständlich beschreibt Zuboff die Entstehung eines neuen Markts, der die GAFA-Konzerne (Google, Apple, Facebook, Amazon) zu den wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht hat. Man kann das Werk schon jetzt neben Pikettys 'Das Kapital im 21. Jahrhundert' (2014) oder Laniers 'Wem gehört die Zukunft?' (2014) einordnen.« Adrian Lobe, spektrum.de, 09.11.2018 »Wer Shoshana Zuboffs gerade erschienenes, als Meisterwerk zu bezeichnendes Buch gelesen hat, wird [...] konstatieren müssen, dass der Satz der Kanzlerin nicht falsch, sondern auf bemerkenswerte Weise verdreht war. Denn eigentlich müsste es heißen: Wir alle sind für das Internet Neuland. Nicht wir kolonialisieren die digitale Welt, sie kolonialisiert uns - in Form des Überwachungskapitalismus, der uns kartografiert wie einen fremden Kontinent.«, Der Freitag, 22.11.2018 »Es ist ein großer Wurf, ein Lebenswerk, in dem die Gedanken, Gespräche, Recherchen und Untersuchungen dieser großen Denkerin kumulieren.« Andrea Seibel, DIE WELT, 04.10.2018 »Willkommen im Zeitalter des Überwachungskapitalismus! Noch ist nicht ausgemacht, wie die digitale Revolution unser Leben verändern wird, wir stehen ja noch ganz am Anfang. Der Zustand der Debatte darüber gleicht deswegen oft jener 'informierten Verwunderung', die Manuel Castells diagnostiziert. Shoshana Zuboff aber hat dazu nun ein scharfsinniges Buch veröffentlicht: einen Versuch, unsere Zeit auf den Begriff zu bringen.« John Naughton, Der Freitag, 27.03.2019 »Mit Shoshana Zuboff schlägt eine der wichtigsten Wirtschafts-Denkerinnen Alarm: Der 'Überwachungskapitalismus' dominiert unser Leben und zerstört unsere Gesellschaften.« Wolfgang Schütz, Augsburger Allgemeine Zeitung, 02.04.2019 »Es gibt Bücher, die treffen den Nerv der Zeit. Es gibt Bücher, die werden später als Schlüssel zum Verständnis ihrer Epoche angesehen. Es gibt Bücher, die können den Ton einer globalen Debatte verändern. Es gibt Bücher, die machen Widerständigen gegen untragbare Entwicklungen Hoffnung. Shoshana Zuboff hat ein Buch geschrieben, das all das und noch mehr in sich vereint.« Armin Thurnher, Falter, 12.11.2019 »Zuboff hat mit ihrer Erzählung vom 'Überwachungskapitalismus' eine scharfzüngige, mitunter überspitzt-alarmistische Gegenwartsdiagnose vorgelegt, die in ihrer Problembeschreibung einen wichtigen Beitrag zum Diskurs um Big Data leistet.« Robert Radu, Jahrbuch 'Extremismus & Demokratie', 32. Jahrgang 2020 »Zuboff hat die intellektuelle Grundlage geschaffen, auf der heute die Bändigung der Internetkonzerne diskutiert wird.« Hans.Jürgen Jakobs, Handelsblatt, 28.06.2021