In Frieden mit sich sterben, wenn es soweit ist, und vorher bewusst leben, weil wir von der Endlich-keit des Lebens wissen.
Das Buch spricht das Thema sterben bei uns an, was in Deutschland im Alltag eher tot geschwiegen wird. Das Sterben und die Trauer wird beim normalen Leben irgendwie
ausgegrenzt, findet meist hinter verschlossenen Türen statt. Trauernde haben meist schnell wieder zu…mehrIn Frieden mit sich sterben, wenn es soweit ist, und vorher bewusst leben, weil wir von der Endlich-keit des Lebens wissen.
Das Buch spricht das Thema sterben bei uns an, was in Deutschland im Alltag eher tot geschwiegen wird. Das Sterben und die Trauer wird beim normalen Leben irgendwie ausgegrenzt, findet meist hinter verschlossenen Türen statt. Trauernde haben meist schnell wieder zu funktionieren. Das kann so nicht richtig sein, denn das Sterben gehört zum Leben wie die Geburt. Und das Bewusstsein um diese Endlichkeit sollten wir mit ins Leben nehmen, damit wir dieses intensiver leben können.
Das Buch ist in zehn Kaptitel unterteilt, die das Sterben in Deutschland, den Abschiedsschmerz, Trauer, Rituale, Kinder und Trauer, die theologische Betrachtungen, und von der Lebenslust.
Frau Käßmann erwähnt auch ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Sterben von lieben Menschen, erzählt vom Tod ihrer Mutter. Auch, was sie aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit erlebt hat findet den Weg in dieses Buch. Dazu die Betrachtungsweise aus Sicht der Theologin, der Bibel. Auch Palliativmedizin und Hospize finden ihre wichtige Erwähnung, um in Würde (soweit man das sagen kann) zu sterben.
Persönliche Erlebnisse wurde sehr intensiv beschrieben, das Sterben der Mutter, die Möglichkeit von ihr in aller Ruhe Abschied nehmen zu können, wirkte auf mich als wenn dies der erstrebenswerte Weg ist. Da man sich das leider nicht aussuchen kann, bleibt da ein schlechter Beigeschmack zurück. Die Abhandlung von Tod und Auferstehung, der Gnade Gottes war nicht unbedingt das, was mich sehr gefesselt. Vieles ist Auslegungssache, aufgeschrieben von Menschen. Das, was die Menschen erhoffen, eine andere Existenz nach dem weltlichen Tod, wird auch hier nicht bewiesen. Es bleibt die Hoffnung und der Glaube.
Das Buch erwähnt vieles in Bezug auf das Sterben, bringt einen zum Nachdenken und hoffentlich dazu, sein Leben bewusster zu gestalten. Vielleicht kann man auch das Sterben mit etwas weniger Angst angehen? Ganz wichtig fand ich, dass die Palliativmedizin und die Hospize erwähnt wurde, es nötig ist, dieses weiter auszubauen. Es ist eine Sache, wie man stirbt, wie die Angehörigen den Tod verkraften. Egoistisch sollte da gar nichts genannt werden.
Mein Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das viele Aspekte des Sterbens und Lebens anspricht. Vieles kann man als Leser sehr gut nachempfinden, es rührt die eigene Angst vorm sterben und dem Verlust von lieben Angehörigen an. Das Leben leben, doch nicht nur an das Sterben denken.