Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Stuttgart (Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar: Theorien der politischen Kulturforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: David Easton schuf mit seiner Theorie des politischen Systems sicher eines der einflussreichsten Werke der zeitgenössischen Politologie. Sie dient als theoretischer Bezugsrahmen für eine beeindruckend große Anzahl von empirischen Analysen und theoretischen Arbeiten der letzten Jahrzehnten welche meist auch seine zentrale Fragestellung nach der Persistenz von politischen Systemen aufgegriffen haben. Angesichts ihrer Tragweite, ihrer großen Anwendungshäufigkeit und der grundlegenden Bedeutung dieser Theorie erscheint es überraschend, dass eines ihrer für die Erklärung von Persistenz zentralen Konzepte, nämlich das der political community, äußerst unscharf erscheint. In vielen Abhandlungen und Diskussionen über Eastons Theorie werden Definitions- und Abgrenzungsschwierigkeiten dieses Begriffes offensichtlich, obwohl ihm innerhalb der Theorie mit die wichtigste Rolle für den Funktionserhalt eines politischen Systems zugesprochen wird. Die Fragen die sich aus dieser Tatsache ergeben lauten: kann das Konzept der political community trotz seiner scheinbar uneindeutigen Definition und theoretischen Unterentwicklung von grundlegender Wichtigkeit innerhalb der Systemtheorie Eastons sein? Beachtet man nun, dass trotz aller Unklarheiten die Theorie insgesamt rege Anwendung findet, stellt sich weiterhin die Frage ob das Konzept unter Umständen tatsächlich nicht die herausragende Relevanz besitzt wie angenommen, oder ob seine theoretische Unterentwicklung keinen Einfluss auf seine praktische Anwendbarkeit als Bezugsrahmen für empirische und theoretische Studien hat. Um sich einer möglichen Antwort auf diese Fragen anzunähern, erscheint es sinnvoll zunächst einen kurzen Überblick darüber zu gewinnen wie Easton selbst den Begriff innerhalb seiner Theorie verwendet und was für ein Stellenwert ihm dabei zukommt. Anschließend ist es sicher angebracht sich einige Ursachen für Uneindeutigkeiten die mit dem Objekt political communty verbunden sind klarzumachen und, wenn möglich, auszuräumen. Dabei aus Eastons eigenen Arbeiten heraus zu argumentieren soll eine Verfälschung des Konzeptes so gut es geht verhindern. Nach einer solchen "Destillation" des Konzeptes, wird es sicher leichter sein abzuwägen ob seine definitorischen Schwächen seine theoretischen Vorteile überwiegen und so möglicherweise Aussagen über seine Anwendbarkeit und Verwertbarkeit zu treffen.
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