Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Historische Ethnologie), Veranstaltung: Wirtschaftsethnologische Theorien, Sprache: Deutsch, Abstract: David Graeber und seine theoretischen Überlegungen über die Werte und das Individuum als Teil der Gesellschaft sowie über Konsum und Freiheit sind Themen dieser Hausarbeit. David Graeber, amerikanische Anarchist und Ethnologe (geb. 1961), ist Autor von "Fragments of an Anarchist Anthropology" und "Towards an Anthropological Theory of Value: The False Coin of Our Own Dreams", den beiden Büchern, welche die Grundlage für diese Hausarbeit bilden. Er ist ein bekannter sozialer und politischer Aktivist, der unter anderem an den Protesten des World Economic Forum in New York City (2002) teilnahm. Darüber hinaus ist er Mitglied der Gewerkschaft Industrial Workers of the World. Bis Juni 2007 war Graeber Professor für Ethnologie an der Yale University. In der Wirtschaftswissenschaft geht es immer um die Vorhersage und für jemanden, der einen Produkt hat und es anbietet, ist es von großer Wichtigkeit, möglichst genau zu wissen, was die Anderen, die das Geld haben, wollen. Danach wird die Strategie entwickelt, gerichtet und gehandelt. Das macht aus Wirtschaftskunde eine Wissenschaft, die mehr als jede andere versucht, die Welt mit der sie sich beschäftigt, zu beeinflussen. Sie zeigt die (gefährliche!) Tendenz, an der Welt Teil haben zu wollen. Die Wirtschaft selbst produziert und bildet immer neue Kräfte, die sich mit der Wirtschaft und der Vorrausage beschäftigen, also hat sie sich selbst als Objekt der Untersuchung. Ethnologie dagegen hat sich schon immer mit den Menschen beschäftigt, die anders sind als man selbst, die mit dieser (praktischen und theoretischen) Welt in der sich die Wirtschaftanalytiker bewegten, am geringsten Kontakt hatten. Graeber fasst es so zusammen: Die Wirtschaft strebt der Prognose des individuellen Verhaltens an, die Anthropologie setzt sich das Verstehen von kollektiven Unterschieden als Ziel.