Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: sehr gut, Technische Universität Dresden (Alte Geschichte), Veranstaltung: Proseminar Alte Geschichte: Ciceros Politik nach Caesars Ermordung, Sprache: Deutsch, Abstract: I. Einleitung Im Mittelpunkt der folgenden Arbeit steht der römische Politiker, Redner und Philosoph Marcus Tullius Cicero. Er erblickte am 3. Januar 106 v. Chr. in Arpium das Licht der Welt. Es gelang ihm, dank seiner rhetorischen Begabung und seines Ehrgeizes, in der Politik Karriere zu machen und durch die Wahl in verschiedene Magistraturen, in die Senatorenriege aufzusteigen. Den Höhepunkt seiner politischen Laufbahn markiert das Konsulat im Jahr 63. Unter dem Druck der sich verändernden politischen Verhältnisse war er 58 gezwungen, ins Exil zu gehen, aus dem er, vor allem dank der Hilfe Milos, bereits 57 nach Rom zurückkehren konnte. In der Zeit danach entstanden seine Hauptwerke De oratore und De re publica. Im Jahr 51 wurde Cicero als Statthalter nach Kilikien geschickt. Dieser Zeitraum der Statthalterschaft, d.h. vom Zeitpunkt der Abreise am 1. Mai 51, bis zur Rückkehr am 4. Januar 49, soll in der nun folgenden Arbeit unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Vorangestellt ist dem eine kurze Einordnung in den historischen Kontext dieser Zeit, verbunden mit der Vorgeschichte der Statthalterschaft Ciceros. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht neben einer umfassenden Chronologie der Ereignisse, die Frage, inwiefern sich Cicero tatsächlich an die von ihm entworfenen Grundsätze der Provinzpolitik hält und wie er diese realisiert. Trotz der Tatsache, dass Ciceros prokonsularische Tätigkeit nur ein Jahr währte, sind aus dieser Zeit erstaunlich viele Briefe erhalten: zweieinhalb Bücher an Atticus, ferner eine umfangreiche Korrespondenz mit seinem jungen Freund und Ziehsohn Caelius, sowie das ganze 3. Buch der Sammlung Ad familiares, mit Briefen an seinen Amtsvorgänger Appius Claudius Pulcher und mit Briefen an den Senat und an Cato. Entscheidend für die Beant-wortung der Fragestellung ist außerdem die Korrespondenz mit seinem Bruder Quintus, in welcher er seine Vorstellungen von einer erfolgreichen Provinzpolitik und damit gleichsam deren Grundsätze formuliert. In diesem Zusammenhang stehen eine Reihe von Kommentaren und Biographien, darunter insbesondere die Cicero-Biographien von Manfred Fuhrmann, Matthias Gelzer und Wilhelm K. Drumann, sowie der Textkommentar von Otto Eduard Schmidt (komplette Auflistung im Literaturverzeichnis ). Sämtliche zitierte Textstellen aus den Originaltexten, mit Ausnahme der Briefsammlung ad Q. Fratem und den Plutarch-Zitaten, stammen aus der Übersetzung von K. L. F. Mezger, Stuttgart, 1862. [...]
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