Decision Points is the extraordinary memoir of America's 43rd president. Shattering the conventions of political autobiography, George W. Bush offers a strikingly candid journey through the defining decisions of his life.
In gripping, never-before-heard detail, President George W. Bush brings readers inside the Texas Governor's Mansion on the night of the hotly contested 2000 election; aboard Air Force One on September 11, in the hours after America's most devastating attack since Pearl Harbour; at the head of the table in the Situation Room in the moments before launching the war in Iraq; and behind the Oval Office desk for his historic and controversial decisions on the financial crisis, Hurricane Katrina, Afghanistan, Iran, and other issues that have shaped the first decade of the 21st century.
President Bush writes honestly and directly about his flaws and mistakes, as well as his accomplishments reforming education, treating HIV/AIDS in Africa, and safeguarding the country amid chilling warnings of additional terrorist attacks. He also offers intimate new details on his decision to quit drinking, discovery of faith, and relationship with his family.
A groundbreaking new brand of memoir, Decision Points will captivate supporters, surprise critics, and change perspectives on one of the most consequential eras in American history - and the man at the centre of events.
In gripping, never-before-heard detail, President George W. Bush brings readers inside the Texas Governor's Mansion on the night of the hotly contested 2000 election; aboard Air Force One on September 11, in the hours after America's most devastating attack since Pearl Harbour; at the head of the table in the Situation Room in the moments before launching the war in Iraq; and behind the Oval Office desk for his historic and controversial decisions on the financial crisis, Hurricane Katrina, Afghanistan, Iran, and other issues that have shaped the first decade of the 21st century.
President Bush writes honestly and directly about his flaws and mistakes, as well as his accomplishments reforming education, treating HIV/AIDS in Africa, and safeguarding the country amid chilling warnings of additional terrorist attacks. He also offers intimate new details on his decision to quit drinking, discovery of faith, and relationship with his family.
A groundbreaking new brand of memoir, Decision Points will captivate supporters, surprise critics, and change perspectives on one of the most consequential eras in American history - and the man at the centre of events.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.11.2010Kein kritisches Wort über den Nachfolger
George W. Bush präsentiert seine Memoiren
Am 20. Januar 2009, dem letzten Tag seiner Amtszeit, flog George W. Bush unmittelbar nach der Vereidigung seines Nachfolgers Barack Obama von Washington nach Texas. Es hat sich seither nicht mehr in der Hauptstadt blicken lassen, jedenfalls nicht öffentlich. Überhaupt war von Bush fast zwei Jahre lang nichts zu sehen und zu hören. Allenfalls zu einigen bezahlten Redeauftritten unter strengem Ausschluss der Öffentlichkeit fand er sich bereit. Zudem hat sich der 43. Präsident eisern an seine Maxime gehalten, wonach sein Nachfolger "mein Schweigen verdient": Kein kritisches Wort über Obama ist je über Bushs Lippen gekommen, während der 44. Präsident auch vor den Kongresswahlen vom vergangenen Dienstag noch bei jedem Wahlkampfauftritt seinen Vorgänger für die Misere verantwortlich machte, aus welcher er, Obama, das amerikanische Volk seither zu führen versuche.
Nun hat Bush sein Schweigen gebrochen. Am Montag wurden die ersten Interviews ausgestrahlt, mit welchen Bush noch die ganze Woche über in allen maßgeblichen Fernsehsendern präsent sein wird. Denn an diesem Dienstag erscheinen seine Erinnerungen. Die wurden zwar schon vor Wochen gedruckt, sollten aber gemäß Bushs Anweisung erst nach den Kongresswahlen ausgeliefert werden. Sie tragen den Titel "Decision Points" (etwa Punkte der Entscheidung), die Startauflage liegt bei anderthalb Millionen Exemplaren. Übrigens findet sich auch auf den knapp 500 Seiten der in schnörkelloser Prosa geschriebenen "Decision Points" kein kritisches Wort über Obama. Allenfalls Lob für dessen "klugen, disziplinierten High-tech-Wahlkampf", für dessen "ruhige Haltung" auf dem Höhepunkt der Finanzkrise und zumal für dessen Entscheidung, mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken.
Bush beschreibt seine "Punkte der Entscheidung" im Wesentlichen chronologisch. Mit seinem Buch vervollständigt er das Selbstbild eines Staatsmannes, der einem überschaubaren Arsenal von Grundüberzeugungen folgt, die sich gerade an den Brüchen im Lebensweg eines Sohnes aus privilegiertem Haus verfestigt haben. Der Abschied vom Alkohol, zu dem er nach eigener Darstellung eine Art Liebesbeziehung unterhielt, die zunehmend mit der Liebe zu seiner Frau und seinen Töchtern konkurrierte, gelang "in einem Schritt" und nach kurzem Leiden unter Entzugserscheinungen. Seit 1986 hat er keinen Tropfen mehr angerührt, und Bush bekräftigt, dass er ohne diesen Schritt niemals Gouverneur von Texas noch gar Präsident hätte werden können.
Bush wurde in seinem Kampf für das ungeborene Leben wesentlich durch ein persönliches Erlebnis bestärkt, über das er in drastischen Worten berichtet. Nach einer Fehlgeburt von Barbara Bush musste der damalige Teenager die verzweifelte Mutter ins Krankenhaus fahren - den toten Fötus in einer Glasschüssel dazu. "Hier war ein menschliches Leben, ein kleiner Bruder oder eine kleine Schwester", schreibt Bush und fährt fort, dass dieses für ihn schockierende Erlebnis "ohne Zweifel meine Philosophie geprägt hat, dass wir Respekt für das Leben haben sollen".
Die Entscheidungen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nehmen naturgemäß breiten Raum ein. Die Nachrichten über die Flugzeuge, die zunächst die Zwillingstürme des World Trade Center und dann das Pentagon treffen, nimmt Bush wie folgt auf: "Das erste Flugzeug, das hätte ein Unfall sein können. Das zweite, das war definitiv ein Anschlag. Das dritte, das war eine Kriegserklärung." Und er fährt fort: "An einem einzigen Morgen war die Bestimmung meiner Präsidentschaft klar: unser Volk zu schützen und unsere Freiheit zu verteidigen." Bush gibt den Befehl an die Luftwaffe, weitere entführte Flugzeuge abzuschießen, und als ihn die Nachricht vom vierten Flugzeug erreicht, das in Pennsylvania in ein Feld stürzt, nachdem Passagiere den Sturm aufs Cockpit versucht hatten, glaubt er zunächst, es sei, wie von ihm angeordnet, abgeschossen worden.
Dass zum Kampf zur Verteidigung Amerikas auch der Krieg gegen den Irak gehörte, steht für Bush bis heute außer Zweifel. Der Umstand, dass die vermuteten Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins nie gefunden wurden, entsetzt ihn. "Niemand war schockierter oder zorniger als ich, dass wir die Waffen nicht gefunden haben. Bis heute macht mich der Gedanke krank, wann immer er sich mir wieder aufdrängt", schreibt Bush. Die "harsche Verhörmethode" des simulierten Ertränkens (waterboarding) verteidigt Buch als "verdammt richtig". Sie sei überhaupt bei nur drei führenden Terroristen angewendet worden, und ohne die auf diese Art aus Abu Zubayda und Khalid Scheich Mohammed (der dritte mit "Waterboarding" traktierte Terrorist wird nicht genannt) herausgepressten Informationen wäre es zu weiteren Anschlägen und zum Verlust unschuldiger Menschenleben gekommen, schreibt Bush.
Dass Bush vor den Präsidentenwahlen von 2004 erwog, auf Vorschlag von Vizepräsident Dick Cheney sich mit einem anderen Kandidaten als "running mate" - Senator Bill Frist aus Tennessee - um die Wiederwahl zu bemühen, ist eine echte Enthüllung. Nach einiger Bedenkzeit wies Bush das Angebot Cheneys zurück, der sich seines schlechten Rufs bewusst war - und gewann die Wahl mit ihm. Die unerschütterliche Hochachtung Bushs für den britischen Premierminister Tony Blair, der trotz des Risikos des eigenen Machtverlusts mit ihm in den Krieg gegen Saddam zog und den Bush deshalb mit Winston Churchill vergleicht, wird dagegen niemanden überraschen.
MATTHIAS RÜB
George W. Bush: Decision Points. Crown Publishers/Virgin Books. 497 Seiten. 35 Dollar/25 Pfund
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
George W. Bush präsentiert seine Memoiren
Am 20. Januar 2009, dem letzten Tag seiner Amtszeit, flog George W. Bush unmittelbar nach der Vereidigung seines Nachfolgers Barack Obama von Washington nach Texas. Es hat sich seither nicht mehr in der Hauptstadt blicken lassen, jedenfalls nicht öffentlich. Überhaupt war von Bush fast zwei Jahre lang nichts zu sehen und zu hören. Allenfalls zu einigen bezahlten Redeauftritten unter strengem Ausschluss der Öffentlichkeit fand er sich bereit. Zudem hat sich der 43. Präsident eisern an seine Maxime gehalten, wonach sein Nachfolger "mein Schweigen verdient": Kein kritisches Wort über Obama ist je über Bushs Lippen gekommen, während der 44. Präsident auch vor den Kongresswahlen vom vergangenen Dienstag noch bei jedem Wahlkampfauftritt seinen Vorgänger für die Misere verantwortlich machte, aus welcher er, Obama, das amerikanische Volk seither zu führen versuche.
Nun hat Bush sein Schweigen gebrochen. Am Montag wurden die ersten Interviews ausgestrahlt, mit welchen Bush noch die ganze Woche über in allen maßgeblichen Fernsehsendern präsent sein wird. Denn an diesem Dienstag erscheinen seine Erinnerungen. Die wurden zwar schon vor Wochen gedruckt, sollten aber gemäß Bushs Anweisung erst nach den Kongresswahlen ausgeliefert werden. Sie tragen den Titel "Decision Points" (etwa Punkte der Entscheidung), die Startauflage liegt bei anderthalb Millionen Exemplaren. Übrigens findet sich auch auf den knapp 500 Seiten der in schnörkelloser Prosa geschriebenen "Decision Points" kein kritisches Wort über Obama. Allenfalls Lob für dessen "klugen, disziplinierten High-tech-Wahlkampf", für dessen "ruhige Haltung" auf dem Höhepunkt der Finanzkrise und zumal für dessen Entscheidung, mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken.
Bush beschreibt seine "Punkte der Entscheidung" im Wesentlichen chronologisch. Mit seinem Buch vervollständigt er das Selbstbild eines Staatsmannes, der einem überschaubaren Arsenal von Grundüberzeugungen folgt, die sich gerade an den Brüchen im Lebensweg eines Sohnes aus privilegiertem Haus verfestigt haben. Der Abschied vom Alkohol, zu dem er nach eigener Darstellung eine Art Liebesbeziehung unterhielt, die zunehmend mit der Liebe zu seiner Frau und seinen Töchtern konkurrierte, gelang "in einem Schritt" und nach kurzem Leiden unter Entzugserscheinungen. Seit 1986 hat er keinen Tropfen mehr angerührt, und Bush bekräftigt, dass er ohne diesen Schritt niemals Gouverneur von Texas noch gar Präsident hätte werden können.
Bush wurde in seinem Kampf für das ungeborene Leben wesentlich durch ein persönliches Erlebnis bestärkt, über das er in drastischen Worten berichtet. Nach einer Fehlgeburt von Barbara Bush musste der damalige Teenager die verzweifelte Mutter ins Krankenhaus fahren - den toten Fötus in einer Glasschüssel dazu. "Hier war ein menschliches Leben, ein kleiner Bruder oder eine kleine Schwester", schreibt Bush und fährt fort, dass dieses für ihn schockierende Erlebnis "ohne Zweifel meine Philosophie geprägt hat, dass wir Respekt für das Leben haben sollen".
Die Entscheidungen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 nehmen naturgemäß breiten Raum ein. Die Nachrichten über die Flugzeuge, die zunächst die Zwillingstürme des World Trade Center und dann das Pentagon treffen, nimmt Bush wie folgt auf: "Das erste Flugzeug, das hätte ein Unfall sein können. Das zweite, das war definitiv ein Anschlag. Das dritte, das war eine Kriegserklärung." Und er fährt fort: "An einem einzigen Morgen war die Bestimmung meiner Präsidentschaft klar: unser Volk zu schützen und unsere Freiheit zu verteidigen." Bush gibt den Befehl an die Luftwaffe, weitere entführte Flugzeuge abzuschießen, und als ihn die Nachricht vom vierten Flugzeug erreicht, das in Pennsylvania in ein Feld stürzt, nachdem Passagiere den Sturm aufs Cockpit versucht hatten, glaubt er zunächst, es sei, wie von ihm angeordnet, abgeschossen worden.
Dass zum Kampf zur Verteidigung Amerikas auch der Krieg gegen den Irak gehörte, steht für Bush bis heute außer Zweifel. Der Umstand, dass die vermuteten Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins nie gefunden wurden, entsetzt ihn. "Niemand war schockierter oder zorniger als ich, dass wir die Waffen nicht gefunden haben. Bis heute macht mich der Gedanke krank, wann immer er sich mir wieder aufdrängt", schreibt Bush. Die "harsche Verhörmethode" des simulierten Ertränkens (waterboarding) verteidigt Buch als "verdammt richtig". Sie sei überhaupt bei nur drei führenden Terroristen angewendet worden, und ohne die auf diese Art aus Abu Zubayda und Khalid Scheich Mohammed (der dritte mit "Waterboarding" traktierte Terrorist wird nicht genannt) herausgepressten Informationen wäre es zu weiteren Anschlägen und zum Verlust unschuldiger Menschenleben gekommen, schreibt Bush.
Dass Bush vor den Präsidentenwahlen von 2004 erwog, auf Vorschlag von Vizepräsident Dick Cheney sich mit einem anderen Kandidaten als "running mate" - Senator Bill Frist aus Tennessee - um die Wiederwahl zu bemühen, ist eine echte Enthüllung. Nach einiger Bedenkzeit wies Bush das Angebot Cheneys zurück, der sich seines schlechten Rufs bewusst war - und gewann die Wahl mit ihm. Die unerschütterliche Hochachtung Bushs für den britischen Premierminister Tony Blair, der trotz des Risikos des eigenen Machtverlusts mit ihm in den Krieg gegen Saddam zog und den Bush deshalb mit Winston Churchill vergleicht, wird dagegen niemanden überraschen.
MATTHIAS RÜB
George W. Bush: Decision Points. Crown Publishers/Virgin Books. 497 Seiten. 35 Dollar/25 Pfund
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Decision Points is well-written, and interesting from start to finish. I think people of all political stripes should read it. Bill Clinton