A greyhound catching the mechanical lurewhat would he actually do with it? Has he given this any thought?
Bostrom's previous book, Superintelligence: Paths, Dangers, Strategies changed the global conversation on AI and became a New York Times bestseller. It focused on what might happen if AI development goes wrong. But what if things go right?
Suppose that we develop superintelligence safely, govern it well, and make good use of the cornucopian wealth and near magical technological powers that this technology can unlock. If this transition to the machine intelligence era goes well, human labor becomes obsolete. We would thus enter a condition of "post-instrumentality", in which our efforts are not needed for any practical purpose. Furthermore, at technological maturity, human nature becomes entirely malleable.
Here we confront a challenge that is not technological but philosophical and spiritual. In such a solved world, what is the point of human existence? What gives meaning to life? What do we do all day?
Deep Utopia shines new light on these old questions, and gives us glimpses of a different kind of existence, which might be ours in the future.
Bostrom's previous book, Superintelligence: Paths, Dangers, Strategies changed the global conversation on AI and became a New York Times bestseller. It focused on what might happen if AI development goes wrong. But what if things go right?
Suppose that we develop superintelligence safely, govern it well, and make good use of the cornucopian wealth and near magical technological powers that this technology can unlock. If this transition to the machine intelligence era goes well, human labor becomes obsolete. We would thus enter a condition of "post-instrumentality", in which our efforts are not needed for any practical purpose. Furthermore, at technological maturity, human nature becomes entirely malleable.
Here we confront a challenge that is not technological but philosophical and spiritual. In such a solved world, what is the point of human existence? What gives meaning to life? What do we do all day?
Deep Utopia shines new light on these old questions, and gives us glimpses of a different kind of existence, which might be ours in the future.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.04.2024Was bleibt uns noch zu tun?
Wenn die KI alle Probleme löst
Dass uns die Künstliche Intelligenz, wenn sie weiter so rasche Fortschritte macht, demnächst unterjochen, womöglich gar eliminieren könnte - diese Vorstellung hat längst ein ganzes Geschäftsfeld, man mag es die Doomer-Industrie nennen, hervorgebracht. Doch das Ende der Geschichte könnte auch auf eine ganz andere Weise kommen. Was ist, wenn die Technologie ihr Versprechen wahr macht und tatsächlich all unsere Probleme löst? Was bleibt uns Menschen dann zu tun, was wird unser Leben erfüllen? Das ist das "Purpose-Problem", von dem Bill Gates schon 2017 sprach. Der Philosoph Nick Bostrom, der mit dem sogar bei Suhrkamp erschienenen Band "Superintelligenz" vor zehn Jahren zu den frühen Doomern gehörte, hat auf Englisch jetzt ein ganzes Buch über diese neue Frage veröffentlicht: "Deep Utopia".
Es ist ein Gedankenexperiment, als dessen Ausgangspunkt nicht dient, was am wahrscheinlichsten eintreten wird, sondern was man von der Technik maximal erwarten kann. Aufgrund ihrer potentiell unvergleichlich überlegenen Intelligenz werde sie laut Bostrom auch technikferne Felder wie die Kindererziehung oder die Kultur dominieren: Romane, Filme, Kunstwerke würden in Utopia dank der KI einfach unendlich viel besser als heute. In diesem "postinstrumentellen Zeitalter" werde jeglicher Mangel beseitigt sein, auch der an Geld (die Menschen sind ja die Eigentümer der superproduktiven Maschinen). Mit eventuell auftretenden Ungleichheiten bei der Verteilung des Wohlstands beschäftigt sich Bostrom nicht.
Arbeit wird also nicht mehr nötig sein, und so lautet die erste Antwort des Philosophen auf die Frage nach den dann noch verbleibenden Zielen: eine Kultur der Muße aufbauen, in der die zweckfreien Spiele und Künste allen Raum einnehmen. Was aber, wenn nun auch die Muße in der allgemeinen Schwerelosigkeit ihren Sinn verliert? "Wir müssen mit der Entdeckung klarkommen", schreibt Bostrom lapidar, "dass der Ort maximaler Freiheit eine Leere ist." Sind wir Menschen vielleicht gar nicht dafür geeignet, eine perfekte Welt zu bewohnen?
Um Bostroms Antwort auf diese Frage zu würdigen, muss man verstehen, dass er das menschliche Leben gleichsam aus der Perspektive eines Computerprogramms seziert; zwischen beiden macht er keinen kategorischen Unterschied, da das Bindeglied der vermeintlichen Intelligenz für ihn das Entscheidende ist. Wenn er nun also prognostiziert, dass es in der künftigen "plastisch" gewordenen Welt den Menschen leichtfallen werde, sich mittels ausgereifter Neurotechnologie in einen Zustand permanenter Motiviertheit und Freude zu versetzen, kann die noch in hergebracht menschlichen Mustern denkenden Leser schon ein gewisser Schwindel befallen.
Allerdings darf man auch nicht unterschätzen, welches Humorpotential in diesem Posthumanismus steckt. So etwa, wenn Bostrom der Annahme, das Leben in Utopia könne durch die Realisierung von Phantasien - zum Beispiel die Züchtung von Einhörnern - reich werden, den Einwand folgen lässt, diese Fähigkeit habe natürlich ihre Grenzen in der Verletzung der Rechte Dritter. In jungen Jahren war er als Stand-up-Comedian tätig. Das merkt man seiner von Selbstironie grundierten scholastischen Argumentationsweise bis heute an, die manchmal wie eine Satire auf die Wissenschaft wirkt.
Jetzt wurde bekannt, dass Bostroms "Future of Humanity Institute" in Oxford vor zehn Tagen von der Universität geschlossen wurde. Wenn man nach den Seitenhieben geht, die der Professor in seinem Buch gegen den Hochschulbetrieb austeilt, wird der Menschheit in Utopia doch noch eine Herausforderung bleiben, die ihr sogar die Künstliche Intelligenz nicht abnehmen kann: die Bürokratie. Mark Siemons
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wenn die KI alle Probleme löst
Dass uns die Künstliche Intelligenz, wenn sie weiter so rasche Fortschritte macht, demnächst unterjochen, womöglich gar eliminieren könnte - diese Vorstellung hat längst ein ganzes Geschäftsfeld, man mag es die Doomer-Industrie nennen, hervorgebracht. Doch das Ende der Geschichte könnte auch auf eine ganz andere Weise kommen. Was ist, wenn die Technologie ihr Versprechen wahr macht und tatsächlich all unsere Probleme löst? Was bleibt uns Menschen dann zu tun, was wird unser Leben erfüllen? Das ist das "Purpose-Problem", von dem Bill Gates schon 2017 sprach. Der Philosoph Nick Bostrom, der mit dem sogar bei Suhrkamp erschienenen Band "Superintelligenz" vor zehn Jahren zu den frühen Doomern gehörte, hat auf Englisch jetzt ein ganzes Buch über diese neue Frage veröffentlicht: "Deep Utopia".
Es ist ein Gedankenexperiment, als dessen Ausgangspunkt nicht dient, was am wahrscheinlichsten eintreten wird, sondern was man von der Technik maximal erwarten kann. Aufgrund ihrer potentiell unvergleichlich überlegenen Intelligenz werde sie laut Bostrom auch technikferne Felder wie die Kindererziehung oder die Kultur dominieren: Romane, Filme, Kunstwerke würden in Utopia dank der KI einfach unendlich viel besser als heute. In diesem "postinstrumentellen Zeitalter" werde jeglicher Mangel beseitigt sein, auch der an Geld (die Menschen sind ja die Eigentümer der superproduktiven Maschinen). Mit eventuell auftretenden Ungleichheiten bei der Verteilung des Wohlstands beschäftigt sich Bostrom nicht.
Arbeit wird also nicht mehr nötig sein, und so lautet die erste Antwort des Philosophen auf die Frage nach den dann noch verbleibenden Zielen: eine Kultur der Muße aufbauen, in der die zweckfreien Spiele und Künste allen Raum einnehmen. Was aber, wenn nun auch die Muße in der allgemeinen Schwerelosigkeit ihren Sinn verliert? "Wir müssen mit der Entdeckung klarkommen", schreibt Bostrom lapidar, "dass der Ort maximaler Freiheit eine Leere ist." Sind wir Menschen vielleicht gar nicht dafür geeignet, eine perfekte Welt zu bewohnen?
Um Bostroms Antwort auf diese Frage zu würdigen, muss man verstehen, dass er das menschliche Leben gleichsam aus der Perspektive eines Computerprogramms seziert; zwischen beiden macht er keinen kategorischen Unterschied, da das Bindeglied der vermeintlichen Intelligenz für ihn das Entscheidende ist. Wenn er nun also prognostiziert, dass es in der künftigen "plastisch" gewordenen Welt den Menschen leichtfallen werde, sich mittels ausgereifter Neurotechnologie in einen Zustand permanenter Motiviertheit und Freude zu versetzen, kann die noch in hergebracht menschlichen Mustern denkenden Leser schon ein gewisser Schwindel befallen.
Allerdings darf man auch nicht unterschätzen, welches Humorpotential in diesem Posthumanismus steckt. So etwa, wenn Bostrom der Annahme, das Leben in Utopia könne durch die Realisierung von Phantasien - zum Beispiel die Züchtung von Einhörnern - reich werden, den Einwand folgen lässt, diese Fähigkeit habe natürlich ihre Grenzen in der Verletzung der Rechte Dritter. In jungen Jahren war er als Stand-up-Comedian tätig. Das merkt man seiner von Selbstironie grundierten scholastischen Argumentationsweise bis heute an, die manchmal wie eine Satire auf die Wissenschaft wirkt.
Jetzt wurde bekannt, dass Bostroms "Future of Humanity Institute" in Oxford vor zehn Tagen von der Universität geschlossen wurde. Wenn man nach den Seitenhieben geht, die der Professor in seinem Buch gegen den Hochschulbetrieb austeilt, wird der Menschheit in Utopia doch noch eine Herausforderung bleiben, die ihr sogar die Künstliche Intelligenz nicht abnehmen kann: die Bürokratie. Mark Siemons
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