Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeit des Austrofaschismus gilt, über 50 Jahre nach deren Ende, als eine der umstrittensten Periode der österreichischen Geschichte. Es sind sich sowohl Historiker als auch Politiker uneins, welche Rolle Dr. Engelbert Dollfuß spielte. War er ein faschistischer Diktator oder ein Kämpfer gegen den Nationalsozialismus? Auch sind sich Historiker uneins, wie faschistisch denn nun die Zeit von 1933/34 bis 1938 wirklich war. Im Zuge meiner Recherche für diese Hausarbeit bin ich über zwei Artikel der Wiener Stadtzeitung „Falter“ aus dem Jahre 2008 gestoßen. Der ehemalige SPÖ Finanzminister Hannes Androsch und der damalige zweite Nationalratspräsident der ÖVP Michael Spindelegger lieferten sich einen Schlagabtausch zu den Themen Austrofaschismus und „Heldenkanzler“ Dollfuß. Für Hannes Androsch war Bundeskanzler Dollfuß ein Faschist und Arbeitermörder, Spindelegger hingegen sieht in Dollfuß einen konservativen, streng gläubigen Vorzeigekämpfer gegen den Nationalsozialismus. Der Österreichische Cartellverband, bzw nahezu alle seiner Korporationen verliehen Dollfuß eine Ehrenmitgliedschaft und preisen ihn ebenfalls als einen Vorzeigechristen. Bis heute blieb diese Ehrenmitgliedschaft aufrecht. Kanzler Werner Faymann andererseits hat 2010 erstmals die alljährliche Dollfuß-Gedenkmesse im Bundeskanzleramt abgesagt und hat diese Tradition abgeschafft. Wie man sieht, spalten sich die Meinungen in der Politik. Doch wem soll man Glauben schenken? Ich möchte nun in meiner Hausarbeit genauer die Zeit des Austrofaschismus durchleuchten und aufarbeiten um mir ein eigenes Bild von der damaligen Zeit schaffen.