In der modernen Dienstleistungsgesellschaft werden spezielle wie alltägliche Aufgaben in die Hände von Dienstleistenden übergeben. Gerade im Bereich des Sterbens entsteht die Herausforderung, eine besonders emotionale und sensible Arbeit verrichten zu müssen, in einem der letzten Bereiche, die noch stark mit Familie assoziiert werden. So schließt sich die Frage an, wie dem Übel der Kommodifizierung des Sterbens in der Praxis begegnet wird: Wer darf wie über Tod und Sterben entscheiden? In teilnehmender Beobachtung im Pflegeheim, Hospiz, Bestattungswesen, Friedhof, Krematorium und Palliative Care Team wird der Frage nachgegangen, wie am Lebensende im Beziehungskomplex von Dienstleistenden, Sterbenden und Angehörigen die Deutungshoheit des angemessenen Sterbens ausgehandelt wird. Zu sehen ist ein pragmatisches Spiel mit Elementen der Fürsorge- und Dienstleistungswelten, das ein komplexes und dynamisches Beziehungsgefüge wechselseitiger Dependenzen entstehen lässt.
Die Autorin
Viola Abermet hat an der Universität Kassel im Fachbereich Soziologie promoviert. Aus interaktionistischer Perspektive beschäftigt sie sich mit den Themen Tod und Sterben.
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