Der Umgang mit Jugenddelinquenz ist sowohl in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung als auch in der pädagogischen Praxisarbeit ein wichtiges Kernelement. Während Polizei und Öffentlichkeit eine eher defizitorientierte Haltung zur Jugenddelinquenz vorbringen, hat sich die Jugendhilfe im Umgang mit Jugenddelinquenz einer entstigmatisierenden, entkriminalisierenden und entdramatisierenden Haltung verschrieben. Zudem ist aber auch eine kommunale Delinquenzprophylaxe in der Kinder-und Jugendarbeit gesetzlich vorgeschrieben. Vor diesem Hintergrund soll die zentrale Fragestellung dieser Arbeit herausgearbeitet werden: Welche Chancen und Grenzen hat die Kinder- und Jugendarbeit vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurse in Bezug auf Delinquenz, (Ent-)Kriminalisierung und (Ent-)Stigmatisierung? Ziel dieser Arbeit ist es, bestehende Handlungsmöglichkeiten sowie entsprechende Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Konsequenzen aufzuzeigen. Für eine Bewertung der Kinder- und Jugendarbeit ist es neben einer gezielten Analyse der Ursachen von Delinquenz notwendig, auch auf die Kriminalisierungsprozesse im öffentlichen Diskurs einzugehen. Nach der Erklärung einiger wichtiger Begrifflichkeiten soll hierzu der Diskurs zur "Ausländerkriminalität" analysiert werden, um zu zeigen, was reale und was konstruierte Grundlagen der Delinquenz von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund sind. Anhand einer Analyse der polizeilichen Kriminalstatistik und Erkenntnissen der kriminologischen Forschung soll dabei herausgearbeitet werden, welche Bereiche medial konstruiert sind bzw. im öffentlichen Diskurs undifferenziert diskutiert werden und welches Bild von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund dadurch entsteht.
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