Schwer einschätzbar, da es sich wie eine Rieseneinleitung liest
"Dem Blitz zu nah" von Ada Palmer ist der erste Band der Terra Ignota-Reihe. Er ist mit mehr als 670 Seiten schon recht umfangreich und auch nicht geeignet, als Einzelband gelesen zu werden.
Wir befinden uns hier im Jahre 2454 und die
Welt ist eine andere, als wie wir sie kennen. Staaten, Religionen und auch die Familie wurden durch…mehrSchwer einschätzbar, da es sich wie eine Rieseneinleitung liest
"Dem Blitz zu nah" von Ada Palmer ist der erste Band der Terra Ignota-Reihe. Er ist mit mehr als 670 Seiten schon recht umfangreich und auch nicht geeignet, als Einzelband gelesen zu werden.
Wir befinden uns hier im Jahre 2454 und die Welt ist eine andere, als wie wir sie kennen. Staaten, Religionen und auch die Familie wurden durch ganz andere Formen abgelöst. Die Menschheit ist in verschiedene, sogenannte Hives eingeteilt, die in den Buchklappen auch erklärt werden. Man kann sich ihnen freiwillig anschließen. Trotz der vielen Veränderungen, die auch gut aufgezeigt werden, gibt es immer noch den Kampf um Macht und Vorstand, Intrigen, Lügen, Betrug und auch Mord.
Die Geschichte wird hier von einem Chronisten, der auch ein Schwerverbrecher ist, erzählt, aber auch von anderen Charakteren ergänzt. Die Charaktere sind einzigartig und stehen im Mittelpunkt der Erzählung. Irgendwie ist das ganze Buch eine Einleitung und bringt dem Leser diese Welt nahe, ohne dass man sie aber komplett verstehen könnte. Es gibt einige Handlungsfäden, tief im Erzählgeflecht versteckt, die auch mit Spannung aufwarten können, aber um sie zu verfolgen braucht man viel Geduld. Die begonnenen Erzählstränge werden in diesem Teil auch nicht beendet. Das ganze ist auf ein episch großes Ganzes angelegt, aber es reizt mich schon, es weiterzuverfolgen.
Das Buch ist nicht einfach zu lesen, man braucht viel Geduld und Konzentration und mir fehlt definitiv eine Liste der Namen mit Erklärungen zum nachschlagen. Das Buch ist komplett geschlechtsneutral verfasst und zwar bis ins kleinste Details, also auch bei Personenbeschreibungen erfährt man nie, wen man vor sich hat. Im englischen mag das besser funktionieren als in der deutschen Sprache, wo sich einige der übersetzten Wortneuschöpfungen sehr sperrig und schwer lesen lassen. Ich habe mich auch bis zum Ende nicht wirklich daran gewöhnen können, weil der Sprache somit eine gewisse Schönheit und Poesie fehlte. Wer sich damit schwer tut, unbedingt eine Leseprobe vor dem Kauf lesen.
Mich persönlich hat dieses Buch jetzt so neugierig gemacht, dass ich weiterlesen werde und weiß, worauf ich mich einlasse, aber ich würde zu gerne wissen, worauf diese riesige Einleitung hinsteuert.