Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,0, SRH Hochschule Heidelberg (FB Psychologie), Veranstaltung: Klinische Psychologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung: Zur thematischen Relevanz In der deutschen Gesellschaft vollzieht sich gegenwärtig wie in allen anderen Industriestaaten eine erhebliche Verschiebung im zahlenmäßigen Verhältnis von Jung und Alt. Waren im Jahre 1880 von hundert Einwohnern gerade fünf älter als 60 Jahre, so sind es heute 23. Um 2030 werden 35 v.H. älter als 60 Jahre sein. Gleichzeitig ist eine erhebliche Zunahme im Bereich der Hochbetagten zu verzeichnen, denn ein heute 60jähriger Mann kann mit 22, eine 60jährige Frau mit 26 weiteren Lebensjahren rechnen (vgl. MUTHESIUS 1997a; SCHEUMANN 1999). Auf die Gründe und Hintergründe für diesen demographischen Wandel (wie Zunahme der Lebenserwartung und Rückgang der Geburtenrate) soll hier nicht näher eingegangen werden. Es ist jedoch klar, daß solche Veränderungen bedeutende politische, wirtschaftliche, soziale und individuelle Folgen mit sich bringen. Beispielsweise haben sie dazu geführt, "daß in der Gesellschaft dem alten Menschen und seinen Bedürfnissen mehr als je zuvor Aufmerksamkeit geschenkt wird" (HIRSCH 1997, 1). Das bislang vorherrschende negative Bild vom Alter weicht einem optimistischeren, hoffnungsvolleren Bild - und Vorbild . Nachdem es dem medizinischen Fortschritt gelungen ist, dem Leben Jahre zu geben, ist die Gesellschaft gefordert, den Jahren Leben zu geben (vgl. SCHEUMANN 1999; LINDEN 1997). Der Blick richtet sich also auf die Qualität, nicht mehr vorrangig die Quantität der gewonnenen Jahre, die oft genug um den Preis unheilbaren, chronifizierten Leidens erkauft werden. Da mit höherem Alter auch die Wahrscheinlichkeit zunimmt, eine zu Demenz führende Krankheit zu bekommen, wächst bei der geschilderten Bevölkerungsentwicklung auch der relative Anteil Betroffener an der Gesamtbevölkerung. Findet man statistisch bei 60jährigen unter hundert Einwohnern nur einen an einer Demenz Erkrankten, so sind es bei den über 80jährigen bereits 20 (vgl. BUIJSSEN 1997, 262f.). Es ist daher im Bereich der Altenarbeit von einem wachsenden pflegerischen und psychosozialen Versorgungsbedarf auszugehen. [...] _____ 1 BAUMANN-HÖLZLE (1997) hat auf die ethische Problematik und die doppelte Botschaft dieses Wechsels vom Defizit- zum Kompetenzmodell aufmerksam gemacht.
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