Diese ethnografische Arbeit liefert empirische Erkenntnisse, wie in Kindertageseinrichtungen demokratische Partizipation von Kindern nach dem Konzept „Die Kinderstube der Demokratie“ umgesetzt wird. Mit einem Fokus auf Rituale arbeitet sie das Spannungsverhältnis zwischen der Ritualisierung und der Demokratisierung der pädagogischen Ordnung in Kitas heraus. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen das Potential von Morgenkreis/Vollversammlung für die Förderung demokratischer Partizipation von Kindern, machen aber auch deutlich, an welchen Punkten ihre Ritualisierung demokratische Prozesse verhindert.
"... In ihren Analysen gelingt es der Autorin, Widersprüche zwischen pädagogischer und demokratischer Logik herauszuarbeiten. ... Der Ertrag der Studie liegt darin, Potentiale und problematische Aspekte von Vollversammlungen im Kontext der Anwendung von Modellen der Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen aufzuzeigen. ... Die Analysen veranschaulichen das Spannungsfeld zwischen theoriebasierten bzw. pädagogischen Ansprüchen und der Umsetzung von Demokratiebildung im ritualisierten Gremium Vollversammlung und regen zu einer kritischen Reflexion von als "demokratisch" intendierten Praktiken an." (Magdalene Schmid, in: Erziehungswissenschaftliche Revue - EWR, klinkhardt.de, Jg. 20, Heft 4, 2021)